Essen-Freisenbruch. Die Sanierung im Bürgerhaus Oststadt bedeutet auch Beseitigung von Schadstoffen. Dabei ist Asbest ausgetreten, die Arbeiten wurden unterbrochen.
Seit Anfang des Jahres ist das Bürgerhaus Oststadt eine Großbaustelle, nun gab es aber einen Baustopp. Asbest sei bei den Arbeiten freigesetzt worden, teilt die Stadt mit. Dadurch werde sich wohl auch die Wiedereröffnung des Treffs im Stadtteil verzögern.
Das Bürgerhaus Oststadt ist als Anlaufstelle für zahlreiche Besucher aus dem Stadtteil und auch dem benachbarten Viertel Bergmannsfeld eine wichtige Anlaufstelle, die neben Sprachkursen und Kultur-, Musik- oder Sportangeboten, für viele mitunter seit Jahrzehnten Ansprechpartner in allen Lebenslagen bedeutet. Leben doch im Umfeld zahlreiche Menschen verschiedener Kulturen und Herkunft.
Vier Millionen Euro kostet die Sanierung
Rund vier Millionen Euro investiert die Stadt nun in das denkmalgeschützte Gebäude von 1976, geschaffen vom Architekten Friedrich Mebes. Die Liste der Sanierungsarbeiten nach 44 Jahren ist lang, so müssen Fluchtwege neu geordnet, das Außengelände gesichert (Sicherheitsstandards bei den Brüstungen), die Brand- und die Einbruchmeldeanlage technisch auf den neusten Stand gebracht, Toiletten- und Duschanlagen generalsaniert, der Aufzug erneuert und das Haus barrierefrei zugänglich gemacht werden.
Im Zuge der Deckensanierung werden Beleuchtung und Verkabelung ausgetauscht. Im Eingangsbereich fallen Arbeiten an, am Ende wird das Gebäude keine Graffiti mehr an den Außenwänden haben.
Mehrkosten durch den Denkmalschutz
Mit Blick auf den Denkmalschutz und die Arbeiten an der geschützten Bausubstanz erforderte alles eine genaue Absprache und vorherige Untersuchungen. Am Ende bedeutete der Denkmalschutz in der Summe Mehrkosten von fast zwei Millionen Euro.
Auch interessant
Rasch war bei den Planungen zudem klar, dass es auch um die Beseitigung von Schadstoffen gehen wird, nachdem asbesthaltige Spachtelmassen und Fugenkitt mit Asbest, Anstriche mit PCB und Mineralwollfasern gefunden worden waren. Genau bei diesen Arbeiten ist es nun „bei Abbrucharbeiten durch unsachgemäßen Umgang einer bauausführenden Firma zur Freisetzung von Schadstoffen gekommen“, erklärt Stadtsprecherin Katharina Steffens. Dabei handele es sich um künstliche Mineralfasern.
Stadt plant, Verursacher in Regress zu nehmen
Wegen des Arbeitsschutzes sei die Baustelle zunächst stillgelegt und die zuständige Bezirksvertretung über die voraussichtliche Bauzeitverzögerung informiert worden. Und dann nahm alles seinen Lauf: Eine Reinigung sei erforderlich gewesen, die wiederum zuvor hätte ausgeschrieben werden müssen. Das habe letztlich eine Bauzeitverzögerung von rund sechs Wochen ergeben.
„Aktuell sind die Arbeiten auf der Baustelle wieder im Gange“, sagt Katharina Steffens. Momentan lasse sich noch nicht absehen, ob die verlorene Zeit im Bauvorhaben aufgeholt werden könne. Es könne aber davon ausgegangen werden, dass sich die geplante Fertigstellung (Sommer 2021) voraussichtlich um diese sechs Wochen verzögern werde. Und: „Die Stadt wird den Verursacher in Regress nehmen.“