Essen. Zuerst hat sich Hobby-Imker Günter Holberndt über die FUNKE-Anfrage gewundert, dann sah er, dass das Univiertel für die Imkerei durchaus passt.

Es schwirrt und summt und brummt auf dem Dach der Essener Konzernzentrale der FUNKE Mediengruppe. Als die Mitarbeiter Anfang 2019 eingezogen sind, kamen sechs Bienenvölker vom Essener Imker Günter Holberndt direkt mit. Der 66-Jährige war zuerst skeptisch, seine Bienen auf dem Dach leben zu lassen. Was ihn dann doch überzeugt hat und warum er den Standort heute für optimal hält, erzählt er im Interview.

Herr Holberndt, wie sind Sie zur Imkerei gekommen?

Ehrlich gesagt wollte ich nie etwas damit zu tun haben. Meine Frau wollte irgendwann unbedingt einen Schrebergarten haben und unser Nachbar hatte Bienen. Der hatte mich öfter eingeladen, mir das mal anzugucken. Jahrelang lehnte ich ab. Einen Nachmittag habe ich ihm dann aber doch geholfen. Danach war ich wie ein Drogensüchtiger angefixt. Das war 2007. Seitdem bin ich Imker aus Leidenschaft.

Wie kam es, dass Ihre Bienen seit 2019 auf dem Dach der FUNKE-Zentrale leben?

Es war ein Wunsch der Geschäftsführung, Bienen auf dem Dach zu haben. Da ich bereits seit vielen Jahren Bienenvölker auf Essener Dächern halte, zum Beispiel auf der Nova Vita Residenz am Folkwang Museum, wurde ich angefragt. Allerdings machte mich der Standort zunächst skeptisch.

Honig vom FUNKE-Dach, im Hintergrund ist der markante Turm mit der Media-Wall zu erkennen.
Honig vom FUNKE-Dach, im Hintergrund ist der markante Turm mit der Media-Wall zu erkennen. © Socrates Tassos

Was hat Sie umgestimmt?

Ich dachte, ich finde eine Betonwüste vor. Als ich das Gebäude besichtigt habe, war es noch im Rohbau. Als ich dann aber auf dem Dach stand, war ich fasziniert davon, wie viele umliegende Dächer begrünt waren. Bei meinem Spaziergang durch das umliegende Stadtgebiet habe ich Linden und Kastanien gesehen, beides wichtige Bäume für Bienen. Außerdem liegt in Flugweite eine große Kleingartenanlage. Das hat mich überzeugt.

Wie viele Bienen leben heute auf dem Dach der FUNKE-Zentrale?

Das kommt natürlich auf die Jahreszeit an. Im Frühjahr legt die Königin ihre Eier, im Hochsommer leben in einem Volk zwischen 50.000 und 60.000 Bienen, bei sechs Völkern also bis zu 360.000 Bienen. In einem Jahreszyklus werden 250.000 Bienen geboren, die dann nach und nach sterben.

Ihre Bienen schenken uns jedes Jahr den BEE FUNKE Honig. Wie viel Kilo sind es in diesem Jahr geworden?

Dieses Jahr lief wirklich gut. Ich konnte schon früh mit dem Honigschleudern anfangen, sodass am Ende 300 Kilo Ertrag zusammengekommen sind. Den Honig fülle ich so ab, wie er geschleudert wird. Deshalb gibt es auch zwischendurch leichte Geschmacksunterschiede, je nachdem an welchen Blüten und Bäumen sich die Bienen bedient haben.

Die Honig-Saison ist beendet. Was machen die Bienen den Winter über?

Die Bienen haben sich natürlich einen Honig-Vorrat angelegt, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Im Oktober kontrolliere ich alles ein letztes Mal, dann lasse ich die Bienen in Ruhe. Die mummeln sich übrigens in einer großen Kugel im Stock ein, um sich gegenseitig zu wärmen. Im Frühjahr legt die Königin neue Eier und der Zyklus beginnt von vorn.

Verlosung: Honig plus Maske

Der BEE FUNKE Honig wird im FUNKE Kiosk am Jakob-Funke-Platz 1 in Essen verkauft. In diesem Jahr gibt es erstmals auch einen Mund-Nasen-Schutz im FUNKE Bienen-Design. Der Honig ist für 3,50 Euro erhältlich, die Maske für 4,90 Euro. Beides zusammen gibt es im Paket für 7,90 Euro.

Wir verlosen 10 Pakete, bestehend aus einem Glas Honig und dem Mund-Nasen-Schutz im FUNKE Bienen-Design. Die Teilnahme ist unter www.waz.de/funkehonig bis zum 18. Oktober möglich.