Essen. Von 78 auf 197 Infektionen im Monat September – die Corona-Zahlen in Essen steigen deutlich. Inzidenzwert steigt auf 29,8. Ab 35 wird’s kritisch.
Die Zahl der aktuellen Corona-Infektionen im Essener Stadtgebiet hat sich im Monat September mehr als verdoppelt. Der Wert stieg von 78 Fällen am 1. September auf 197 Infektionen zum Ende des Monats. Die Zahl der Menschen, die derzeit in Quarantäne sind, liegt bei 999 – das ist so viel wie Ende März, gerade mal zwei Wochen nach dem „Lock-Down“.
Der aussagekräftige Inzidenzwert,der die Zahl der Neuinfektionen der letzten sieben Tage auf 100.000 Einwohner berechnet, liegt am Morgen des 1. Oktober bei 29,8 und nähert sich somit bedenklich dem Wert von 35. Wird diese Zahl erreicht, müssen Kommunen ihre Schutzmaßnahmen verschärfen. Stufenweise würden dann zum Beispiel die Zahlen zugelassener Gäste heruntergefahren für öffentliche und private Veranstaltungen.
Stadt meldet sechs weitere Schulen mit Corona-Fällen
In großer Geschwindigkeit steigt auch die Zahl der Schulen und Kitas an, die in ihren Reihen bestätigte Corona-Fälle melden – sowohl unter Schülern als auch unter Pädagogen oder Verwaltungsmitarbeitern. Neu betroffen sind derzeit die Erich Kästner-Gesamtschule Essen in Steele (ein Schüler erkrankt; Quarantäne für die Sitznachbarn), die Frida-Levy-Gesamtschule (zwei positiv getestete Schüler; Quarantäne für die Sitznachbarn); das Robert-Schuman-Berufskolleg (ein Schüler; Quarantäne für zwei weitere Schüler); die Bischof von Ketteler Schule (Bochold, ein Schüler, fünf weitere in Quarantäne); die Wilhelm-Körber-Schule (LVR) im Südostviertel (ein Schüler krank, drei weitere in Quarantäne); die BMV-Schule in Holsterhausen (zwei weitere Corona-Fällen in der Schülerschaft, insgesamt vier Quarantänen).
Betroffen ist außerdem die Kita Seumannstraße (Altenessen-Süd). Zwei Geschwisterkinder sind erkrankt. Zwei Kita-Gruppen und insgesamt sechs Erzieher müssen in Quarantäne.
Gesundheitsamt: Schule ist bislang kein Infektions-Ort
Erst in dieser Woche hatte die Chefin des Essener Gesundheitsamtes, die Amtsärztin Juliane Böttcher, berichtet, dass man bislang nachweisen könne, dass sich Corona derzeit vor allem bei privaten Treffen verbreite, nicht in den Schulen oder Kindergärten. Das erklärt auch, warum bislang nur in Ausnahmen ganze Klassen in Quarantäne geschickt werden mussten – so geschehen zweimal in Altendorf (Bodelschwingh-, Hüttmannschule). Um so eindringlicher appelliert unter anderem Gesundheits-Dezernent Peter Renzel an alle Bürger, die Abstands-, Hygiene- und Masken-Vorschriften einzuhalten.
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