Essen-Rüttenscheid. Alle Berufsgruppen des Alfried-Krupp-Krankenhauses in Essen haben sich einer Fotoaktion beteiligt, um für die Maskenpflicht zu werben.

Lachen ist die beste Medizin, weiß der Volksmund. Die Belegschaft des Alfried-Krupp-Krankenhauses kann das jetzt aus eigener Erfahrung bestätigen. Ihrer strapazenreichen Maskenpflicht haben die Mitarbeiter heitere und lustige Seiten abgewonnen, um für den Mundschutz zu werben. Entstanden sind Hunderte von Comics mit Pflegekräften, Ärzten und Verwaltungsleuten in der Hauptrolle.

Fotobox hatte eine Woche lang ihren Platz im Krankenhaus von Essen-Rüttenscheid

Die Bilder sind mit Hilfe einer Fotobox aufgenommen, die eine Woche lang im Krankenhaus ihren Platz hatte. Wer sich ablichten ließ, konnte zunächst einmal den Hintergrund selbst auswählen. Beliebt waren bei den Beschäftigten unter anderem Zeichnungen mit dem Corona-Virus. Dass sie einen stringenten Kampf gegen Infektionen führen, bringen sie übrigens mit dem Namen der Aktion zum Ausdruck: „Die Unermüdlichen“.

Das Krupp-Ringe finden sich ebenso auf vielen Bildern wie dicke Ausrufungszeichen. Damit ist die Bitte verbunden, stets den Mundschutz zu beachten.
Das Krupp-Ringe finden sich ebenso auf vielen Bildern wie dicke Ausrufungszeichen. Damit ist die Bitte verbunden, stets den Mundschutz zu beachten. © OH

Frei gestellt war es allen Beteiligten, zusätzlich noch eigene Utensilien mitzubringen. Da bietet sich eine Sprühdose mit Desinfektionsmittel an, Handschuhe oder Stethoskop, die zum Alltag gehören, ebenso. Da es sich um eine Initiative des Krupp-Krankenhauses handelt, nahmen auch viele Mitwirkende das Signet der Einrichtung oder besser gesagt des Unternehmens mit.

Aktion mit dem „Triumph der Maskierten“

Mal ließen sich die Akteure ganz allein fotografieren, oftmals aber auch im Duo oder in Gruppenformation. Oftmals geben sich die Mitarbeiter kämpferisch, das Virus besiegen zu wollen und zu können. Ausrufungszeichen und Hurra-Rufe lassen keinen Zweifel am „Triumph der Maskierten“, wie die Aktion im Untertitel heißt. So lässt sich auch ein Darth Vader bezwingen und die dunkle Seite der Macht niederringen.

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Hille Ahuis, Pressesprecherin des Krankenhauses, berichtet von dem unermüdlichen Engagement, dass die Mitarbeiter an den Tag gelegt hätten. Mit vielen eigenen Ideen hätten sie die Aktion bereichert: Einige ganze Menge von Beschäftigen habe sich auch mehrfach fotografieren lassen, mal mit diesen, mal mit jenen Kolleginnen und Kollegen.

Als Andreas Scharnowski (57) von der Aktion innerhalb des Hauses gehört hatte, entschloss sich der Organisationsleiter in der Pflege ganz spontan mitzumachen. „Eine absolut kreative Idee, die Farbe in den Alltag bringt“. Nicht nur das Ergebnis bereite Freude, Spaß habe man auch bei den Treffen selbst gehabt. Mittlerweile würden die Comics in vielen Büros aushängen. Schön sei es auch, wenn die Bilder auf den Dashboards auftauchen würden. Das rege doch sehr zum Schmunzeln an.

Ständiges Desinfizieren gehört zum Alltag in Corona-Zeiten und sollte auch nicht in Vergessenheit geraten.
Ständiges Desinfizieren gehört zum Alltag in Corona-Zeiten und sollte auch nicht in Vergessenheit geraten. © OH

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Für Lena Schmalz (25) bot die Aktion auch viel Abwechslung. Zugleich habe sich der Zusammenhalt unter den Beschäftigten des Hauses gezeigt, denn alle Berufsgruppen hätten sich beteiligt. Da man in jüngster Zeit beobachten könne, dass in der Öffentlichkeit doch manche Leute die Maskenpflicht auf die leichte Schulter nehmen würden, seien die Fotos eine ansprechende Form, um für den Mundschutz zu werben.

Aktion hat zur Motivation der Krankenhaus-Mitarbeiter beigetragen

Von der Initiative gehe ein echter Motivationsschub aus, erklärt Sabina Fernandes-Hanke (41), Leitende Pflegekraft in der Urologie. Die Aktion trage ganz erheblich dazu bei, dass die Mitarbeiter sich in ihrer jetzigen Situation verstanden fühlen, so die 41-Jährige. Es sei nun mal nicht zu verkennen, dass die Maske eine erhebliche Belastung mit sich bringe. Wenn zudem die Comics in den sozialen Netzwerken gepostet würden, gehe auch ein Signal an die Öffentlichkeit, das Tragen der Masken zu beherzigen. Nach Ansicht der Pflegerin, die seit 20 Jahren im Dienst ist, dienen die Bilder auch noch einem weiteren Zweck: Man wisse zwar noch nicht, wann es mit Corona ein Ende habe. Aber irgendwann werde die Pandemie der Vergangenheit angehören und dann seien die Bilder doch eine wertvolle Erinnerung. Vielleicht schaue man dann zurück und denke: „Das war doch eine tolle Zeit.“

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