Frohnhausen/Borbeck. 50 Auszubildende der Sparkasse Essen verwandeln mit professioneller Unterstützung den Schulhof an der Adelkampstraße in eine Spiellandschaft
Hals über Kopf musste im vergangenen Jahr die Albert-Liebmann-Schule ihren Zweit-Standort an der Lehrstraße in Bochold räumen. Denn das alte, stilvolle Gebäude war mit Schadstoffen belastet. Eine neue Heimat fand die Förderschule für Sprache an der Adelkampstraße in Frohnhausen, wo noch genügend Klassenräume ungenutzt waren. Doch der Umzug war mit einer großen Enttäuschung verbunden, wie Schulrektor Dirk Krist sich erinnert: „Der Schulhof war eine Katastrophe für uns.“ Er war eine schlichte, graue Asphaltfläche, ohne jede Spielmöglichkeit für die Kinder. Dabei besuchen zwölf der insgesamt 28 Schulklassen die Dependance in Frohnhausen, mit rund 180 Kindern ab sechs Jahren.
„So nahm ein Märchen seinen Lauf“, freut sich Essener Lehrerin
Zur Freude von Dirk Kirst und seiner Stellvertreterin Kordula Küch ergriffen die Eltern die Initiative. Sie nahmen Kontakt zur Firma „ALEA“ aus Marburg auf, „und so nahm ein Märchen seinen Lauf“, strahlte die Lehrerin. Die Mitarbeiter des Unternehmens sind Handwerker und Pädagogen und Spezialisten in Sachen Teamarbeit. „Anders lernen durch Erfahrung und Abenteuer“ hat sich in Essen einen guten Ruf erarbeitet. Denn seit inzwischen 16 Jahren verwandelt ALEA triste Schulhöfe in spannende Spiellandschaften, letztes Jahr noch in der David-Ludwig-Bloch-Schule für Hörgeschädigte.
Und das machen die Marburger nicht allein, sondern in Essen immer mit Auszubildenden der Sparkasse. Innerhalb einer Woche zauberten die 50 jungen Leute jetzt die Spiellandschaft auf den Asphalt.
Geschichte der Schule begann im Jahr 1936
Die Albert-Liebmann-Förderschule Sprache nimmt Kinder aus Essen und Oberhausen auf.
Die Schule hat zwei Standorte an der Schlosswiese 79 in Borbeck sowie an der Adelkampstraße 25 in Frohnhausen.
Derzeit werden 410 Kinder von der 1. Klasse an betreut. Sie besuchen 28 Klassen, davon 12 in Frohnhausen.
Die Geschichte der Schule begann 1936 als „Versuchsklasse für sprachgestörte Kinder“.
Das Motto hatten ihnen die Kinder vorgegeben: „Elfen und Kobolde im Zauberwald“. Ausgerechnet am Weltkindertag fiel in der vergangenen Woche der Startschuss. Die Mädchen und Jungen tauschten für die fünftägige Bauphase ihren gewohnten Anzug gegen den Blaumann ein. „Durch das Projekt lernen sie, wie wichtig echtes und gutes Teamwork ist, wie man seine Arbeit sorgfältig plant, Projekte umsetzt und zu einem guten Ergebnis kommt“, betont Stefan Lukai, Vorstandsmitglied der Sparkasse, die Bedeutung dieser Tage.
Von Wolkenwiesen und Hexenküchen
Verbaut wurden fast 300 laufender Meter Robinienholz, über 100 Quadratmeter Siebdruckplatten, 40 laufender Meter Herkules Tau und mehr als 4000 Schrauben, Unterlegscheiben und Muttern.
Verteilt auf die fünf Bereiche Zauberwald, Hinter den Blauen Bergen, Wolkenwiesen und Hexenküche, Feen-Feuer sowie das Kobold-Bergwerk blicken die jungen Banker auf tolle Ergebnisse: Kletter-, Hangel- und Balancegeräte sowie Rutsche, Bogenleiter und Hängemattenschaukel wurden errichtet.
Oberbürgermeister Thomas Kufen lobte bei der Übergabe der Geräte die Auszubildenden: „Sie haben mit viel Engagement, handwerklichem Geschick, guter Planung und Teamwork einen sehr schönen Spielplatz errichtet, der den Schülern eine hervorragende Basis für abwechslungsreiche Schultage bieten wird.“