Essen-Katernberg. Bei der Offenen Gartenpforte zeigen Hobbygärtner, was bei ihnen wächst und blüht. Helga Görnert bereitet in Essen-Katernberg alles vor.

Blühende Stauden und Pflanzen sowie Gräser in leuchtenden Farben: Das erwartet die Besucher im Garten von Helga Görnert bei der Offenen Gartenpforte an der Köln-Mindener-Straße 286. In die 850 Quadratmeter Gartenfläche hat die Katernbergerin viel Herzblut reingesteckt und zwar nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in den vergangenen zehn Jahren. So lange ist die 54-Jährige bei der Aktion für den guten Zweck schon dabei.

Sie legt Wert auf eine natürliche Bepflanzung, was nicht ausschließt, das Pflanzen aus unterschiedlichen Herkunftsgebieten beisammen stehen. Und sie stehen dicht gedrängt. Das hat zwei Vorteile: „So wächst dazwischen wenig Unkraut und es verdunstet nicht so viel Wasser“, erklärt Görnert. In den vergangenen Jahren ist ihr Wasserverbrauch aufgrund der Trockenperioden immer weiter gestiegen. Sie habe es bisher leider nicht geschafft, eine Zisterne oder ähnliches in den Boden einzulassen, dann könnte auch das Regenwasser genutzt werden - ein größeres Projekt.

Essenerin gießt nur zwei Mal in der Woche

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Bis dahin ist Helga Görnerts Motto: Lieber selten, dafür viel und lange. Das empfiehlt sie auch jedem Hobbygärtner: „Wenn man nur zwei Mal in der Woche gießt sickert das Wasser richtig tief in den Boden und die Wurzeln wachsen hinterher.“ So seien die Pflanzen widerstandsfähiger und pflegeleichter.

Der Sitzplatz im Pavillon lädt zum Verweilen in Helga Görnerts Garten ein.   
Der Sitzplatz im Pavillon lädt zum Verweilen in Helga Görnerts Garten ein.    © o.h.

Auch die Art der Pflanzen hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Agastachen und Prachtkerzen musste die Katernbergerin zuletzt jedes Jahr neu pflanzen, mittlerweile überstehen sie den Winter ohne zu erfrieren. Wer am 19. und 20. September zur Offenen Gartenpforte kommt, der kann unter anderem blühende Astern, Sonnenhüte, Gräser und herbstfärbende Gehölze bestaunen. Außerdem hat Helga Görnert ein neues Hochbeet angelegt.

Eigenes Unternehmen gegründet

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Die Gärtnerin möchte, dass ihr Garten „wie ein harmonisches, gemaltes Gesamtbild aussieht“. Das fertige Bild sieht sie vor ihrem Auge ohne es malen zu müssen. „Ich weiß, wie die Pflanzen aussehen wenn sie blühen und welche Endgröße sie erreichen.“

Aktion für den guten Zweck

Der Eintritt in Höhe von 2 Euro pro Person und Garten wird in diesem Jahr an die Bonnekampstiftung in Katernberg, an ein Projekt der Aktion Menschenstadt in Altenessen und an die Kinderpatenschaften in Hattingen gespendet.

Gartenbesucher werden geben, sich an die geltenden Abstands- und Hygienevorschriften zu halten und ihren An- und Abreisezeitpunkt in die ausliegenden Listen einzutragen.

Helga Görnert hat ihr Hobby zudem professionalisiert, als sie vor rund zehn Jahren das Unternehmen „Ihr Gartencoach“ gegründet hat. Seitdem berät sie Gartenbesitzer bei der Anlage von Gärten und bietet Seminare für die Pflege und Gestaltung mit Pflanzen an: „Mein Ziel ist, dass in Ihrem Garten nicht nur die Pflanzen prächtig gedeihen, sondern auch Ihre Freude am Gärtnern wächst“, so Görnert.

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Für das Wochenende, wenn - bei gutem Wetter - bis zu 300 Gäste aus dem Ruhrgebiet, dem Münsterland, aber auch aus ganz Deutschland kommen - will sie ihren Garten in Bestform zeigen. „Viele unterschätzen, dass das kontinuierlicher Pflege bedarf“, erklärt Görnert. Doch auch die letzten Handgriffe müssen sitzen. So wird die Expertin noch letzte Lücken füllen, überstehende Zweige zurückschneiden und die Deko herrichten. Accessoires, Nistkästen und handgeschmiedete Gartenwerkzeuge können die Besucher auch kaufen.

Kein Kaffee- und Kuchenverkauf

Unterstützung bekommt Helga Görnert von ihrem Mann Georg, der dem Garten mit kleinen Bebauungen aus historischen Ziegeln einen besonderen Charme verliehen hat. Die beiden haben zuletzt festgestellt, dass viele verschiedene Bienen-, Hummel- und Schmetterlingsarten gerne von ihrem internationalen Nektarbüfett in Katernberg naschen und auch Meisen, Rotkehlchen, Zaunkönig und andere Vögel sich als Dauergäste wohlfühlen.

Das Rondell aus alten Ziegelsteinen im Katernberger Herbstgarten.   
Das Rondell aus alten Ziegelsteinen im Katernberger Herbstgarten.    © o.h.

Der Kaffee- und Kuchenverkauf muss coronabedingt ausfallen, verschiedene Sitzplätze laden dennoch zum Verweilen und Genießen ein. Da sich nur 25 Besucher zur selben Zeit im Garten aufhalten dürfen, kann es zu Wartezeiten kommen.

Insgesamt beteiligen sich am 19. und 20. September drei Gärten in Essen und Hattingen an der Offenen Gartenpforte, das sind coronabedingt deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Neben dem Garten von Helga Görnert öffnet in Essen noch ein Garten Am Nachtigallental 18 auf der Margaretenhöhe. Dort treffen verschiedenen Stilrichtungen aufeinander. Staudenbeete im klassischen britischem Border-Stil, Beete im pflegeleichten, klimaresistenten New-German-Stil mit Asternpalette, naturnahe Pflanzungen vor dem angrenzenden Wald mit diversen Gehölzen und insektenfreundlichen Bepflanzungen.