Essen. Essener Wirte dürfen im Winter ausnahmsweise Heizpilze aufstellen. Kritik kommt von der Klimaschutzbewegung „Parents for Future“.
Gastronomen dürfen in der kommenden kalten Jahreszeit im Außenbereich ihrer Lokale ausnahmsweise Heizpilze aufstellen aufstellen. Die als Klimasünden verpönten Geräte sind in Essen seit 2012 im öffentlichen Raum zwar eigentlich nicht mehr erlaubt. Die Stadt wird das Verbot jedoch bis Ende März kommenden Jahres aussetzen.
Die Stadt wolle damit nicht nur den von der Coronakrise gebeutelten Gastronomen entgegenkommen. Das Aufstellen von Heizpilzen diene auch dem Gesundheitsschutz der Bürger, ist die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus im Freien doch geringer als in geschlossenen Räumen, betonte Rainer Wienke, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr, am Donnerstag vor dem zuständigen Ratsausschuss.
Die Stadt Essen hat Wirten bereits zugestanden mehr Tische nach draußen zu stellen
Die Stadt Essen hatte Wirten bereits zugestanden, mehr Stühle und Tische nach draußen zu stellen. Auch wer bislang nicht über eine Terrasse verfügt, kann eine solche beantragen. Denn aufgrund der geltenden Abstandsregeln können in Restaurants und Gaststätten häufig weniger Tische genutzt werden. Zudem verzichtet die Stadt auf die Hälfte der Sondernutzungsgebühren.
Klimaschützer erwarten Ausstoß von mehreren tausend Tonnen CO2
Kritik äußert die Klimaschutzbewegung „Parents for Future“. Essen könne sich eine Ausnahme von der Regel angesichts der Belastung für die Umwelt nicht leisten. Ein einzelner Heizpilz produziere bei einer täglichen Laufzeit von 20 Stunden über zwei Monate soviel CO2 wie ein mittlerer Neuwagen nach 10.000 Kilometern, rechnen die „Parents for Future“ vor. Auf Essen hochgerechnet sei Ausstoß von mehreren tausend Tonnen zu erwarten. Gastronomen sollten ihren Gästen lieber Decken anbieten oder elektrische Heizstrahler nutzen. Viele Kunden würden das Verwenden von Heizpilzen aus Klimaschutzgründen nicht mehr unterstützen. (schy)