Essen-Borbeck. Über den Unterfrintroper Marktplatz und das Baugebiet Kesslerstraße in Bochold debattierte die Bezirksvertretung IV ausführlich und kontrovers.

Die ehemalige Gärtnerei an der Kesselstraße/Bocholder Straße kann bebaut werden, und der Unterfrintroper Marktplatz wird nicht zum Parken freigegeben. Das entschied die Bezirksvertretung IV am Dienstagabend nach zum Teil kontroverser Diskussion. Beide Themen werden in der Bürgerschaft seit Jahren intensiv diskutiert, zahlreiche Einsprüche begleiteten die Planungsverfahren.

Große Fraktionen der Bezirksvertretung stimmen für die Bebauung in Essen-Bochold

„Wir sollten so ehrlich sein, dass keine Grünfläche, sondern eine Brachfläche bebaut wird.“ Das empfahl SPD-Fraktionssprecher Ulrich Schulte-Wieschen den Anwohnern. 1200 von ihnen hatten mit ihrer Unterschrift gegen den Bebauungsplan protestiert, weil sie um das wenige noch in Bochold verbliebene Grün fürchten. Doch in der Borbecker Bezirksvertretung konnten sie die beiden großen Fraktionen nicht überzeugen. Und der Ausschuss für Stadtplanung wird am Donnerstag, 17. September, kaum anders entscheiden. Es entfalle lediglich „wildes Gestrüpp“, beschrieb Thomas Mehlkopf-Cao (CDU) die inzwischen zugewachsene alte Gärtnerei. Außerdem bekäme der Grundstücksbesitzer Recht, wenn er gegen eine Ablehnung klage. Denn im Flächennutzungsplan sei die Fläche für „Allgemeine Wohnbebauung“ vorgesehen, ergänzte Ulrich Schulte-Wieschen.

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Wie die Grünen, die nicht generell gegen eine Bebauung stimmten, aber starke Bedenken äußerten („Die Planung ist nicht zukunftsfähig.“), so ist auch EBB-Vertreterin Sigrid Engels gegen die Bebauungspläne, weil die vielen Einwendungen nicht berücksichtigt würden. Sogar das scheidende SPD-Ratsmitglied Friedhelm Klix rückt von seiner Partei ab: „Heute würde ich eine Wahlempfehlung für das Essener Bürgerbündnis geben.“

Keine Mehrheit für Markt-Parkplätze in Essen-Unterfrintrop

Anders als noch vor drei Jahren findet sich jetzt keine Mehrheit mehr für die Absicht, den kompletten Unterfrintroper Markt am Höhenweg zum Parken freizugeben. Das hatte die Verwaltung auf Anregung der Politiker vorgeschlagen.

Neuer Bezirksvertreter

Für den am 22. August verstorbenen Bezirksbürgermeister Helmut Kehlbreier (SPD) rückte Kevin Laabs nach. Der Borbecker wurde vom 1. stellv. Bezirksbürgermeister Klaus Dieter Pfahl (CDU) verpflichtet.

Das neue BV-Mitglied ist Lehrer am BMV-Gymnasium in Holsterhausen. Seine erste BV-Sitzung war die letzte der laufenden Ratsperiode.

Nachdem der Parkdruck nach der Schließung des Netto-Marktes nachgelassen habe, schlug CDU-Ratsfrau Regina Hallmann eine „Randbeparkung“ vor, während der Marktplatz selbst „unantastbar“ sei. Andererseits hatten mehrere Vereine um eine Verschiebung der Entscheidung gebeten, um noch einmal über das Thema zu sprechen. CDU und EBB sprachen sich schließlich für die Bürgerbeteiligung aus, SPD und Grüne dagegen nicht. So wurde das Parkplatz-Thema nicht verschoben, sondern abgelehnt.

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