Essen. Am Rhein haben sie es vorgemacht, jetzt ist die Ruhr dran. Beim „1. Ruhr Clean Up“ (12. September) wollen Freiwillige die Ufer von Dreck befreien

An den Ufern von Vater Rhein haben sie es erfolgreich vorgemacht, jetzt folgen Umweltschützer dem guten Beispiel auch an der Ruhr. „1. Ruhr Clean Up“ heißt die Putzaktion am 12. September, für die in Essen nun Freiwillige gesucht werden. „Das können Vereine und Verbände, aber gerne auch Einzelpersonen sein“, sagt Matthias Maruhn, einer der Organisatoren in Essen.

Es ist ein ehrgeiziges Projekt: Von der Quelle nahe Winterberg (Sauerland) bis zur Mündung in den Rhein bei Duisburg – also auf 219,3 Kilometer Länge – sollen die Ruhrufer am zweiten September-Samstag zwischen 10 und 14 Uhr von möglichst viel Müll und Unrat befreit werden. Die südlich gelegenen Essener Stadtteile durchmisst der Fluss auf einer Länge von rund 30 Kilometer.

Essen, das sich gerne mit dem Begriff „Ruhr-Metropole“ schmückt, ist an zwei Stellen beim „1. Ruhr Clean Up“ dabei: in Steele und an der Brehminsel in Essen-Werden.

Entsorgungsbetriebe stellen an der Brehminsel Container auf und fahren den Müll ab

Um die besonders verdreckten Stellen mit roten Punkten markieren zu können, ist Matthias Maruhn die Ruhr zwischen Dahlhausen und Mülheim mit dem Fahrrad abgefahren. Neben dem Alten Werdener Strandbad im Löwental falle eben auch die Brehminsel als ein Ort heraus, der eine gründliche Reinigung verdient habe. Ob Löwental oder Brehminsel –die Probleme ähneln sich: Nicht nur Einheimische zieht es an warmen Tagen zum Grillen ans Ruhrufer, auch auswärtige Grill-Gesellschaften haben diese idyllischen Orte längst entdeckt. „Leider bleibt zu viel Müll zurück“, sagt Maruhn.

Die Freiwilligen in Werden treffen sich am 12. September um 10 Uhr an der kleinen Fußgängerbrücke zur Brehminsel (Joseph-Breuer-Straße). Dort werden sie mit Säcken und Greifarmen ausgestattet. Es wird empfohlen, eigene Arbeitshandschuhe mitzubringen, festes Schuhwerk zu tragen und beim Sammeln Zweier-Teams zu bilden. „Die Essener Entsorgungsbetriebe stellen einen Container auf und fahren den Müll ab“, sagt Matthias Maruhn.

„Schafswiesen in Steele schrubben – wir räumen unseren Lieblingsplatz auf“

Der Organisator geht nicht davon aus, dass die Vermüllung an der Brehminsel mit dem „Ruhr Clean Up“ schlagartig beendet sein wird. Aber der Anblick des sauberen Ruhrufers könnte den einen oder anderen Müllfrevler immerhin davon abhalten, Unrat in die Landschaft zu werfen. Anmeldungen per E-Mail an: matthias.maruhn@gmx.de

Eine private Gruppe („Wir räumen unseren Lieblingsplatz auf“) will sich an der Wiese hinter dem Steeler Freibad treffen, um die „Schafswiesen zu schrubben“. „Wenn wir alle zusammen anpacken, kriegen wir das auch wieder aufgeräumt, dies sind wir der Ruhr schuldig“, heißt es in der Ankündigung. Die freiwillige Putzaktion soll auch dazu dienen, das Grill-Verbot abzuwenden, das die Stadt Essen in städtischen Grünanlagen und Parks wegen der zunehmenden Vermüllung verhängen will.