Essen. Den vorhandenen Straßenraum bestmöglich nutzen, ohne Autofahrer zu drangsalieren, ist klug und richtig. Zu viel erwarten sollte man aber nicht.

Verkehrspolitik hat sich in Essen zu einem lokalen Leitthema entwickelt wie es zuletzt in den 1990er Jahren war, als heftig um den Weiterbau der A52 im Essener Norden gestritten wurde.

Heute kann es um unrealistische Megaprojekte nicht mehr gehen, allerdings auch nicht um den ideologisch getriebenen Drang, die vielen autofahrenden Bürger gegen ihren Willen umzuerziehen. Mit der digital optimierten Verbesserung des Straßenverkehrs ist die Stadt hingegen auf dem richtigen Weg.

Straßenraum in Essen effizient nutzen, aber nicht zu viel erwarten

Niemand kann ernsthaft etwas dagegen haben, den vorhandenen Straßenraum so rational und effizient wie nur möglich zu nutzen. Fließender Verkehr spart nicht nur Zeit und Nerven, es lassen sich auch umweltpolitische Zielmarken besser erreichen.

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Fahren ist selbstredend besser als (sinnloses) Stehen, sinkende Schadstoffwerte sind selbstredend besser als stagnierende oder gar steigende. Wenn die Technik hilft, Mobilitätsbedürfnisse und Anwohnerschutz wenigstens anzunähern, dann erübrigen sich vielleicht nicht nur einige giftige Diskussionen, man kann sich auch stupide Verbotspolitik wie die flächendeckende Einführung von Tempo 30 sparen.

Überfrachten sollte man die Erwartungen andererseits nicht. Es wird auch bei intelligentester Koordinierung immer wieder passieren, dass große Straßen schlicht volllaufen, denn Verkehrsgeschehen mit so vielen Beteiligten ist letztlich zu dynamisch. Besser als jetzt ginge es aber mit Sicherheit.