Essen. 5400 Kinder erlebten am Donnerstag in Essen ihre Einschulung. Hitze, Masken, und dann Regen: Trotzdem versuchten alle, das Beste draus zu machen.
5400 Jungen und Mädchen haben am Donnerstag an den rund 80 Essener Grundschulen ihren ersten Schultag erlebt. Die Begrüßungsfeiern für die so genannten „i-Dötze“ waren erheblich von den Einschränkungen geprägt, die die Corona-Bestimmungen mit sich bringen.
Und Schauer-Prognosen kamen noch hinzu an diesem Tag: „Wir wollten eigentlich auf dem Schulhof feiern, aber dann haben wir die Veranstaltung doch kurzerhand in die Turnhalle verlegt“, berichtet Barbara Wittenberg, die Leiterin der Großenbruch-Grundschule in Altenessen-Süd. Denn: Es ist zwar heiß - aber trotzdem kommen manchmal Tropfen vom Himmel, pünktlich um neun, zehn und elf Uhr. Das sind die Uhrzeiten, an denen die meisten Schulen ihre Begrüßungsfeiern über die Bühne gehen lassen, meistens gestaffelt nach Klassen, mit nur wenigen Verwandten als mögliche Begleiter.
Beschränkungen überall unterschiedlich
In Haarzopf darf sogar nur Vater oder Mutter mit, nicht beide Elternteile gleichzeitig, an vielen Schulen sind zwei Begleitpersonen erlaubt, andernorts sind manchmal bis zu vier Begleitpersonen erlaubt, und an der Großenbruchschule hat man schon vor den Sommerferien pro Kind zwei Eintrittskarten verteilt, die es weitergeben kann, ganz nach Belieben. Wer an diesem Vormittag durchs Stadtgebiet fährt, an den Grundschulen entlang, dem fällt vielleicht auf: an vielen Schulmauern, die die Schulhöfe vom Bürgersteig abrenzen, stehen deutlich mehr Menschen als sonst - Omas und Opas, andere Verwandte, Nachbarn - alle, die zuschauen wollen bei der Open-Air-Einschulung auf den Schulhöfen. Und die nicht mit aufs Gelände dürfen.
Dass gemeinsames Singen in den Schulen derzeit verboten ist - das mag man vielleicht derzeit als Kleinigkeit abtun, wirkt sich aber massiv auf die Fest-Gestaltung an diesem Tag aus: „Wir feiern ohne Beteiligung anderer Grundschulkinder, die sonst immer das Festprogramm bestreiten“, erklärt Barbara Wittenberg von der Großenbuchschule. Stattdessen: ein Pantomime tritt auf, ein Musiker mit der Gitarre - es soll trotz allem möglichst festlich und heiter werden. Und doch: der Mindestabstand zwischen den Kindern, die auf Turnbänken sitzen, die Masken, die brütende Hitze in der Turnhalle - es ist kein leichtes Unterfangen für die Verantwortlichen in den Schulen, an diesem Tag so etwas wie eine festliche Stimmung aufkommen zu lassen. Draußen unterdessen geht der Schulbetrieb weiter so normal, wie es gerade geht - Jungs spielen Fußball mit Masken im Gesicht, rot-weißes Flatterband hat das Schulgelände in Sektoren unterteilt, Mädchen stehen in Gruppen zusammen und lachen.
Eine kleine Ansprache an die Schüler
In der Turnhalle hält die Schulleiterin eine kleine Ansprache; warmer Applaus am Ende, und jene Erwachsenen, die mit hineindurften in die Turnhalle und vorher einen Zettel mit ihren Daten ausfüllen mussten, stehen am Rand und schauen mit liebevollen Blicken ihren Kindern hinterher - Schule hat begonnen, in diesem Jahr ist es sehr anders als sonst.