Essen. Wie alt sind die Coronainfizierten in Essen, wo wohnen sie, wie verteilt sich das Virus auf die Stadt: ein Überblick zu Covid-19 in Essen.
Zu Beginn der Pandemie war das Coronavirus vor allem eine in wohlhabenderen Stadtteilen verbreitete Krankheit. Nach allem, was bisher bekannt ist, hatten sich nicht wenige Essener aus dem Süden der Stadt im Ski- bzw. Winterurlaub mit dem neuartigen Virus Sars-Cov-2 angesteckt, während die Bewohner im Norden der Stadt noch größtenteils verschont blieben.
Schon Mitte April, etwa sechs Wochen nach dem ersten nachgewiesenen Corona-Fall in Essen, hatte sich das Virus weiter im Stadtgebiet ausgebreitet. Die meisten bestätigten Kranken gab es zu diesem Zeitpunkt im Stadtbezirk III (Altendorf, Frohnhausen, Fulerum, Haarzopf, Holsterhausen). Zuvor zählten die Behörden wochenlang die meisten Infizierten in Bergerhausen, Rüttenscheid, Bredeney, Kettwig, Heisingen.
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„Das Virus ist ein Virus der sozial schwächeren Schichten geworden“, sagt deshalb etwa Professor Ulf Dittmer, Leiter der Virologie am Uniklinikum Essen. Ein Grund sei etwa, dass hier deutlich mehr Personen in prekäreren Wohnverhältnissen wohnen als in Stuttgart oder München. Je enger die Wohnung und je mehr Personen darin wohnen, desto größer ist das Ansteckungsrisiko. Auch Großfamilien spielen dabei eine Rolle.
Nach Auskunft der Stadt verteilt sich die Zahl der Infizierten in den Essener Stadtbezirken aktuell folgendermaßen. In Klammern steht die Zahl der Fälle insgesamt je Bezirk (Stand 12. August):
- Im Stadtbezirk I (Nordviertel, Stadtkern, Südostviertel - 68.771 Einwohner) sind es aktuell 13 Fälle (171).
- Im Stadtbezirk II (Bergerhausen und Rüttenscheid - 55.187 Einwohner) sind es aktuell 9 Fälle (165).
- Im Stadtbezirk III (Altendorf, Frohnhausen, Fulerum, Haarzopf, Holsterhausen - 100.082 Einwohner) sind es aktuell 22 Fälle (234).
- Im Stadtbezirk IV (Bedingrade, Borbeck-Mitte, Dellwig, Frintrop, Schönebeck - 84.095 Einwohner) sind es aktuell 8 Fälle (180).
- Im Stadtbezirk V (Altenessen-Nord, Altenessen-Süd, Vogelheim - 58.447 Einwohner) 29 Fälle (135).
- Im Stadtbezirk VI (Katernberg, Schonnebeck, Stoppenberg - 52.473 Einwohner) 9 Fälle (107).
- Im Stadtbezirk VII (Freisenbruch, Horst, Kray, Steele - 72.009 Einwohner) 6 Fälle (179).
- Im Stadtbezirk VIII (Burgaltendorf, Heisingen, Kupferdreh, Überruhr-Hinsel - 52.200 Einwohner) 7 Fälle (87).
- Im Stadtbezirk IX (Bredeney, Fischlaken, Heidhausen, Kettwig - 52.186 Einwohner) 9 Fälle (137).
Corona: So alt waren die Verstorbenen in Essen
Aktuell am häufigsten betroffen sind die Altersgruppe der 30- bis 50-jährigen Essener (44 Fälle), die Altersgruppe der 50- bis 70-Jährigen (23 Fälle) sowie die der 20- bis 30-Jährigen (19 Fälle). Insgesamt 46 Essener sind bisher in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. 40 von ihnen waren älter als 70 Jahre, drei waren zwischen 60 und 69 Jahre alt, weitere drei Personen im Alter von 50 bis 59 und der jüngste gerade einmal 26 Jahre alt. Die allermeisten Verstorbenen waren bereits durch andere Krankheiten geschwächt.
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