Essen. Der libanesische Zedernverein Essen hat bei der Solidaritätsveranstaltung für die Opfer von Beirut Spenden in Höhe von 5170 Euro gesammelt.

Bei der Solidaritätsaktion des libanesischen Zedernvereins Essen für die Opfer der verheerenden Explosion in Beirut sind Spenden in Höhe von 5170 Euro gesammelt worden. Wie der Vorsitzende Mohamad Masri mitteilt, soll der Betrag auf das Konto von Caritas International überwiesen werden,

Die Essener Spende gehe an die Caritas, „weil ich kein Vertrauen in die libanesischen Politiker habe“, so Masri.

Bei der Kundgebung auf dem Weberplatz in der Nord-City wurde die libanesische Flagge gezeigt, das Wort Beirut erleuchtete in Buchstaben aus Kerzen - einmal in arabischer Sprache, einmal in deutscher. Zu den Rednern zählte der Gründer des nahe gelegenen Unperfekthauses, Reinhard Wiesemann, und die aus dem Libanon stammende Amal Hamie.

Libanesische Mutter spricht über die Katastrophe und ist den Tränen nahe

Sie lebt seit vier Jahren mit ihren beiden Töchtern (18/20) in Essen und arbeitet in der Küche der Ruhrlandklinik. Ihr Sohn (26) und das Enkelkind (4) wohnen in der Nähe von Beirut. „Ihnen geht es gut“, sagt Amal Hamie erleichtert. Wenn sie über die Katastrophe in ihrer Heimat spricht, ist sie den Tränen nahe. „Der Libanon hat ohnehin schon viele Probleme gehabt, dann passiert auch noch diese Katastrophe.“

Dankbar ist die Libanesin für die Anteilnahme in Deutschland und für die Spenden. „Viele Menschen haben mich angerufen, sie fühlen mit.“ Es mangele in Beirut an allem – von der Kleidung über Lebensmittel bis hin zu medizinischer Versorgung.

Der Zedernverein will jetzt die deutsche Bundeskanzlerin und den französischen Staatspräsidenten anschreiben. Es müsse internationalen Druck auf den Libanon geben. „Wir wollen wissen, warum es zu dieser schrecklichen Explosion kommen konnte“, so Masri.