Essen. Die Pläne für das Wiederanfahren des Müllofens der Firma Harmuth sind gestoppt. Partnerfirma aus Iserlohn zieht sich aus dem Projekt zurück.

Aus für die geplante Müllverbrennung im Essener Stadthafen: Die energetische Verbrennungsanlage auf dem Gelände des privaten Müllentsorgers Harmuth wird doch nicht wieder hochgefahren. Das Entsorgungsunternehmen Lobbe mit Sitz in Iserlohn hat das gemeinsame Vorhaben endgültig gestoppt. Das Projekt werde nicht umgesetzt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Der Bedarf an Verwertungsanlagen ist in Deutschland gedeckt

„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich grundlegend geändert. Der Betrieb einer Verbrennungsanlage für Klärschlamm macht unter den gegebenen Rahmenbedingungen keinen Sinn mehr“, erläutert Christoph Aßmann, Geschäftsführer der Lobbe Entsorgung West GmbH & Co KG. Der Bedarf an Verwertungsanlagen für die Klärschlammverbrennung in Deutschland sei ausgeschöpft. Die Verwertungskapazitäten sind mit den bestehenden und projektierten Anlagen gedeckt. Daher ziehe sich die Lobbe-Unternehmensgruppe aus einer möglichen Investition und einem Umbau der Harmuth-Müllverbrennungsanlage zurück.

Entsorger wollten pro Jahr 40.000 Tonnen an Klär- und Industrieschlämmen verfeuern

In einer gemeinsamen Betriebsgesellschaft wollten beide Unternehmen im Stadthafen pro Jahr bis zu 40.000 Tonnen Klär- und Industrieschlämme verfeuern. Die Pläne waren vor eineinhalb Jahren öffentlich geworden. Beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, in der Bürgerschaft und in der Politik vor Ort stieß das Vorhaben auf Kritik.

Harmuth Entsorgung hatte den Müllofen 2011 zur Verbrennung sogenannter Reststoffe in Betrieb genommen und drei Jahre später stillgelegt.