Essen-Borbeck. Borbecker Schlossparkfest sollte am Freitag eröffnet werden. Den ausgefallenen Termin nutzt die Branche für einen Appell.

Eigentlich wollten die Schausteller am Freitagmittag die Eröffnung des Schlossparkfestes feiern. Doch die Feier fiel – trotz sengender Sonne – wegen Corona ins Wasser. Damit wollten sich die Schausteller um ihren Sprecher Albert Ritter jedoch nicht abfinden. Stattdessen nutzten sie den Termin für eine Demonstration, verbunden mit einem Hilferuf an die Politik. „Das Schlimmste ist die Perspektivlosigkeit in unseren Familien“, beschrieb Albert Ritter die Stimmungslage nach dem Stillstand der Fahrgeschäfte in diesem Jahr.

45 Schausteller nehmen im Normalfall am Schlossparkfest in Essen teil

Wenn sich die Karussells nicht mehr drehen, bangt die Branche um ihre Zukunft.
Wenn sich die Karussells nicht mehr drehen, bangt die Branche um ihre Zukunft. © FFS | Socrates Tassos

Wie hoch der Umsatzausfall ohne das Schlossparkfest ist, kann Albert Ritter nicht genau sagen. Doch die mehrtägige Veranstaltung sei eine „Perle in der Perlenkette Essener Familienfeste“. Um so schlimmer sei es, dass die etwa 45 im Normalfall teilnehmenden Schausteller jetzt zum Nichtstun verurteilt seien.

Und nicht nur jetzt, sondern bereits seit der Winterpause. Und die nächste ist schon in Sicht. Deshalb sei der Essener Weihnachtsmarkt in diesem Jahr von noch größerer Bedeutung, sagt er in Richtung der versammelten Essener Politikerschar aus Bundes- und Landtag, Rat und Bezirksvertretung. Der Weihnachtsmarkt sei letztlich ein Geschenk der Schausteller an die Stadt. „Wenn wir den nicht mehr haben, ist das Zuarbeit für Amazon“, warnte er vor der Verödung der City. Oberbürgermeister Thomas Kufen, der ebenso wie die OB-Kandidaten Oliver Kern (SPD) und Mehrdad Mostofizadeh (Grüne) seine Unterstützung zusagte, versicherte, dass der Weihnachtsmarkt möglichst stattfinden solle. Albert Ritter: „Die Corona-Schutzmaßnahmen machen wir mit links.“