Essen. „Ela“ hinterließ 2014 eine Spur der Zerstörung. Einige Bäume wurden zu Frühstücksbrettchen verarbeitet. Mit dem Erlös wurden nun neue gepflanzt.

Als an Pfingsten 2014 „Ela“ über die Stadt hinwegfegte, war das eine Katastrophe. Zehntausende Bäume fielen dem Orkantief zum Opfer. Aber Krisen setzen auch kreative Kräfte frei. So auch diesmal. Irgendetwas Sinnvolles musste sich doch aus dem Holz der zerborstenen Bäume machen lassen, dachten sich Janine Flocke, Peter Kayser und Rolf Fliß von der Essener Aktion gegen Umweltzerstörung und griffen eine Idee aus Düsseldorf auf: Für einen guten Zweck ließen sie Frühstücksbrettchen aus Ela-Holz herstellen. Aus dem Verkaufserlös konnten in diesem Frühjahr 15 Bäume an Kindertagesstätten und im Grugabad gepflanzt werden.

500 „Essens-Brettchen“ brachten die Initiatoren unter die Leute, weitere 300 folgten in einer zweiten Auflage im Jahr der Grünen Hauptstadt - für 30 Euro pro Stück. Abzüglich der Kosten kamen 15.000 Euro zusammen. Hergestellt wurden die Brettchen von der Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft (EABG).

Der Aufwand für die Aktion war größer, als es die Initiatoren erwartet hatten

Der Aufwand war größer als erwartet, und der Preis für die Brettchen deshalb höher, räumt Rolf Fliß im Rückblick ein. Das Holz der Prototypen bog sich mit der Zeit, was spätestens dann zum Problem wird, will man zum Frühstück ein Knäckebrot darauf schmieren. Schließlich wurde das Holz getrocknet und anschließend geleimt.

An Kitas sollen Esskastanien, Walnuss- und Obstbäume Schatten spenden

Im Grugabad wachsen nun zwei junge Ahorne, an Kindertagesstätten im ganzen Stadtgebiet wurden auf Wunsch der Kinder Esskastanien, Walnuss- und Obstbäume gepflanzt. Ganz bewusst wurden Kitas ausgesucht, hatte die Stadt aus haushalterischen Gründen doch zunächst darauf verzichtet, dort neue Bäume zu pflanzen. Denn rechtlich war sie dazu nicht verpflichtet.

Die gespendeten Bäume sollen nun möglichst bald Früchte abwerfen und für ausreichend Schatten sorgen. Sonnensegel, die so manche Kita, nach „Ela“ mangels Bäumen hatte anschaffen müssen, wären dann überflüssig. Einige wenige Frühstücksbrettchen sind übrigens noch zu haben. Verkauft werden sie am Haupteingang des Grugaparks.