Essen. Ein Kriegsverbrecher, der in Essen lebte, soll an der Ermordung eines syrischen Offiziers beteiligt gewesen sein. Zugriff auch in Sachsen-Anhalt.
Mit Unterstützung einer Spezialeinheit hat der Generalbundesanwalt am Montagmorgen einen mutmaßlichen syrischen Terroristen in Frohnhausen festnehmen lassen, der vor acht Jahren an der Ermordung eines Oberstleutnants der Regierungstruppen seines Landes beteiligt gewesen sein soll. Sami A. S. gilt den Behörden als Unterstützer der Terror-Miliz Al-Nusra-Front, einem Ableger des Al-Kaida-Netzwerks.
Unter dem Verdacht, ein Kriegsverbrechen begangen zu haben, steht auch der Syrer Khedr A. K., der zeitgleich in Naumburg in Sachsen-Anhalt gefasst wurde. Die Wohnungen der Beschuldigten wurden durchsucht, es habe Sicherstellungen gegeben, zu denen ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe auf Nachfrage aber keine näheren Angaben machen wollte.
Die Hinrichtung zu Propagandazwecken verherrlicht
Sami A. S. soll die Hinrichtung des an den Händen gefesselten und schwer misshandelten syrischen Offiziers zu Propagandazwecken gefilmt und in „verherrlichender Art und Weise“ kommentiert als auch veröffentlicht haben. Der Oberstleutnant wurde nach Erkenntnissen der Ermittler am 10. Juli 2012 in dem Bürgerkriegsland erschossen. Khedr A. K. bewachte den Gefangenen bei dem Transport zum Hinrichtungsort.
Die Männer, deren Alter nicht genannt wird, wurden noch am Montag einem Richter am Bundesgerichtshof vorgeführt, der beide in Untersuchungshaft schickte.
Seit wann Sami A. S. in Essen beziehungsweise Deutschland lebt, sagte die Bundesanwaltschaft auch auf Nachfrage nicht. Zu dem Aufenthaltsstatus des Beschuldigten machte die Behörde ebenfalls keinerlei Angaben.
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