Essen. Er ging 1985 in Ruhestand und ist bis heute Vorbild für viele Kinder- und Jugendärzte: Nun wurde der Essener Kinderarzt Hans-Ulrich Sauerbrei 100
Seinen 100. Geburtstag konnte am Donnerstag (25. Juni 2020) der Essener Kinderarzt Dr. Hans-Ulrich Sauerbrei feiern. Der langjährige Leiter der Kinderabteilung des Huyssens-Stifts ging im Jahr 1985 in Ruhestand und ist doch bis heute vielen Kollegen in lebhafter Erinnerung. „Seine sensible, zugewandte, unaufgeregte, immer wertschätzende und humorvolle Art trugen über das Ende der Berufstätigkeit zur heute bestehenden Anerkennung und Beliebtheit bei“, sagt der Essener Kinder- und Jugendarzt Ulrich Kohns.
Ein Chefarzt, der im Wohnmobil durch Europa reiste und sich sozial engagierte
Sauerbrei, der auf Wunsch seines Vaters Medizin statt Musik studierte, habe nach Kriegsende zunächst unbezahlt in der städtischen Kinderklinik gearbeitet, bevor er 1959 zum Huyssensstift wechselte. Mit den eigenen drei Kindern und seiner Frau sei er damals im Wohnmobil durch Europa gereist.
Als sozial engagierter Chefarzt gehörte Hans-Ulrich Sauerbrei zu den Gründern des Vereins „Lebenshilfe für geistige behinderte Kinder“. Er habe seine Aufgabe als Vorsitzender darin gesehen, „nicht für bildungsfähig gehaltene Kinder, etwa mit Trisomie 21 (Down Syndrom) zu fördern“.
Bis heute ein Vorbild für Kinder- und Jugendärzte
Auch im Ruhestand behielt Sauerbrei sein Engagement bei, etwa als beratendes Mitglied im Essener Kinderschutzbund und Mitgründer der Ärztlichen Beratungsstelle gegen Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern e.V.“. Und so verbindet Kohns seine Gratulation mit dem großen Lob an Sauerbrei: „Sie sind ein Vorbild, wie die Balance zwischen beruflichem Engagement, sozialer Verpflichtung, familiärer Gemeinsamkeit und erholsamer Freizeitgestaltung gelingen kann“.