Essen-Steele. Seit 2018 ist die Turnhalle am Gymnasium Wolfskuhle geschlossen. Statt Wiedereröffnung kündigt die Stadt Essen mögliche weitere Verzögerungen an.
Seit 2018 ist die Turnhalle am Gymnasium Wolfskuhle geschlossen, nachdem erhöhter Schimmelbefall festgestellt worden war. Lange warteten Schüler und Lehrer zunächst auf den Start der Sanierung, um jetzt zu erfahren: „Die Sanierungsmaßnahmen in der Sporthalle Wolfskuhle könnten sich eventuell verzögern“, so heißt es nun aus dem Ausschuss der Sport- und Bäderbetriebe. Eine Verzögerung, die die Stadt bereits im Vorfeld befürchtete – die Gymnasiasten auch.
Schon jetzt stehe fest, dass die im September beginnenden Volleyball-Bundesligaspiele bis Januar 2021 weiterhin in der Sporthalle Am Hallo stattfinden müssten, teilt die Stadt mit. Betroffen von der Situation sind neben dem Schulsport Vereine wie die MTG Horst und VV Humann.
Halle sollte im September wieder geöffnet werden
Ein ursprünglicher Zeitplan sah vor, dass Schülern und Sportlern die Turnhalle ab September zur Verfügung steht. Bereits vor Beginn der Arbeiten gab die Stadt allerdings zu bedenken, dass sich dieser Plan wegen der Bauarbeiten im Bestand, der hohen Arbeitsauslastung von Fachplanern sowie bei den Firmen und vor allem wegen langer Lieferzeiten bei der benötigten Sporthallenausstattung verzögern könnte.
Aktuell seien die Arbeiten am Dachtragwerk bereits abgeschlossen. Der Sportboden werde fristgerecht fertiggestellt, die Aufträge für Prallschutz und die Geräteraumtore seien raus, erklärt die Stadt zum Stand der Arbeiten.
Im Februar protestierten Schüler und Lehrer
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Bis diese überhaupt starteten, wurde zunächst im Februar Protest von Schülern und Lehrern laut, sie trafen sich zu einer Demonstration auf dem Schulhof. Sie machten ihrem Ärger Luft, hielten Plakate, auf denen „Baut ma’ schneller“ oder das Fertigstellungsdatum mit dem Jahr 4881 zu lesen war. Sie kritisierten die ständigen Busfahrten zu anderen Hallen, in denen Ballsportarten mitunter erst gar nicht möglich gewesen seien und ein Hanteltraining, das im Foyer hat stattfinden müssen. All das kostete viel Geld, Zeit und Nerven.
Immerhin besuchen Mädchen und Jungen die Schule, die ihre Turnhalle noch nicht von innen gesehen haben. Ein Fußballturnier sei ausgefallen, die Karnevalsveranstaltung der Unterstufe auch, beschrieben die Schüler selbst Einschnitte in ihrem Schulalltag, zu dem im Sportunterricht auch mal drei Pullover als Outfit gehörten, da der Unterricht bei kühlen Temperaturen draußen stattfand.
Hallenboden wurde mehrfach provisorisch saniert
Feuchtigkeitsschäden gab es in der Sporthalle im Hallenboden immer wieder mal, diese wurden dann laut Stadt mehrfach provisorisch saniert. Parallel habe ein Schadensgutachter nach der Ursache gesucht. Geschlossen wurde die Halle im Oktober 2018. Grund war erhöhter Schimmelbefall im Boden, ein Gutachter untersuchte diesen und die Raumluft. Dann aber sei lange gar nichts passiert, wunderten sich Schüler wie Lehrer, die sich erst ans Rathaus, dann an den Oberbürgermeister wandten, und schließlich die Protestaktion auf die Beine stellten.
Die Maßnahmen der Turnhallen-Sanierung
Die bisher geplante Sanierung besteht aus folgenden Maßnahmen: Ausbau, Einlagerung und späterer Wiedereinbau der Tribüne, Ausbau des schadstoff- und schimmelbelasteten Sporthallenbodens.
Weiterhin gehören der Ausbau des Prallschutzes, die Sanierung des Dachtragwerks, Abdichtung der Bodenplatte, Einbau eines neuen Hallenbodens und Prallschutzes einschließlich der Geräteraumtore und -türen sowie der Austausch der Lüftungs- und Heizungsanlage der Turnhalle dazu.
Nun kommt für den Sportunterricht nicht nur die Zwangspause wegen Corona hinzu, mit Blick auf die laufenden Arbeiten in der Turnhalle, erklärt die Stadt: „Eine Verzögerung ergibt sich eventuell durch die neue energetisch optimierte Lüftungsanlage mit Wärmerückkopplung.“ Diese müsse an einer anderen Stelle angebracht werden, aktuelle Untersuchungen zeigten, dass die Schadstoffbelastung in der Lüftungsanlage so hoch sei, dass die Lüftungskanäle an gleicher Stelle nicht wieder genutzt werden könnten. Eine Ausschreibung laufe.
Corona-Situation könnte Verzögerungen bedeuten
Wenn das Vergabeverfahren abgeschlossen sei, folgten im Juli Gespräche mit der ausführenden Firma, um Lösungen zu suchen. Erst dann soll feststehen, ob die Arbeiten Ende September abgeschlossen sein werden. Weiterhin seien Lieferschwierigkeiten für Baustoffe und Bautechnik nicht auszuschließen, jetzt seien diese die Folge rund um die Corona-Situation.