Kettwig. Die langjährige Stadtteil-Redakteurin für Kettwig und Werden, Sabine Moseler-Worm, ist im Alter von 61 Jahren gestorben.
Sie liebte das Schreiben und lebte den Lokaljournalismus, Tag für Tag. Über 32 Jahre war Sabine Moseler-Worm das Gesicht von WAZ und NRZ im Essener Stadtteil Kettwig. Am gestrigen Montag starb sie im Alter von 61 Jahren. Sie hinterlässt ihren Ehemann, zwei Kinder und fünf Enkelkinder.
Als sie vor einem Jahr in den Ruhestand ging, hatte sie noch viele Pläne. Der Krebs, der ihr Leben bedroht hatte, schien zu diesem Zeitpunkt überwunden. „Ihr werdet noch von mir hören. So ganz kann ich das Schreiben ja doch nicht lassen“, hat sie uns bei einer kleinen Abschiedsfeier im Grugapark gesagt. Zunächst sollte aber die Familie wieder mehr in den Fokus rücken. Und das Reisen.
Später kam die Berichterstattung für Werden hinzu
Sabine Moseler-Worm ist seit 1985 Redakteurin für den Essener Stadtteil Kettwig gewesen, später kam auch die Berichterstattung für Werden hinzu. Die Kunst des Lokaljournalisten lag für sie auch stets darin, Themen zu finden, die einem nicht auf dem Silbertablett serviert werden. Es waren überwiegend die kleinen, aber deshalb keineswegs unwichtigen Dinge, die sie dabei journalistisch beschäftigten.
Porträts über Menschen, die etwas in Kettwig bewegten, waren ihre besondere Leidenschaft, das Kulturelle fand in ihr eine engagierte Fürsprecherin. Das Vereinsleben, die Kommunalpolitik, die Stadtplanung, der Handel vor Ort – diesen Themen widmete sie sich. Für die Leser im Essener Süden ist sie im Laufe der Jahre zu einer echten Institution geworden. Drei Jahrzehnte in derselben Funktion, an derselben Stelle. Nimmt man die Zeit als Praktikantin und freie Mitarbeiterin dazu, waren es fast sogar 37 Jahre.
Besonderen Geist von Kettwig konnte sie fühlen und vermitteln
„Spektakuläre Ereignisse oder Katastrophen sind nicht das wahre Leben in Kettwig“, sagte sie bei ihrem Abschied aus dem aktiven Arbeitsleben und meinte das als Kompliment. Kettwig – das sei eine heile Welt innerhalb der Essener Stadtgrenzen, ein Dorf, in dem vielleicht nicht jeder jeden kennt, gleichwohl ein großes Gefühl für Zusammengehörigkeit existiert. Diesen besonderen Geist des Ortes konnte sie fühlen und vermitteln.
Gebürtig war sie aus Duisburg – und was das runde Leder betrifft, so schlug ihr Herz für Gelsenkirchen und „ihre Schalker“. Ein Herz hatte sie ebenso für Kinder. Viele Jahre engagierte sie sich im Freundeskreis „Kettwig für Kinder“, besuchte die Vorstellungen vom Kinderzirkus „Kettino“. Zuletzt war Sabine Moseler-Worm Mitglied im Kulturausschuss der IG Bahnhof Kettwig.
Rückblickend auf ihr Arbeitsleben sagte sie selbst: „Es war eine wirklich schöne Zeit.“ Genauso haben auch wir alle es empfunden, so gern hätten wir weiter von Dir gehört, liebe Sabine.
Wir werden Dich vermissen!