Essen. Im April und Mai ist der Wasserverbrauch in der Stadt deutlich gestiegen. Das lag zum einen an der großen Trockenheit, aber wohl auch an Corona

In den beiden zurückliegenden Monaten April und Mai ist der Trinkwasserverbrauch in Essen deutlich gestiegen. An einzelnen Tagen erreichte die Wassermenge bereits Ausmaße wie im Hochsommer, berichten die Stadtwerke auf Nachfrage.

Ihren Angaben zufolge lag der Wasserverbrauch im April um rund 200.000 Kubikmeter über dem Vorjahr und im Mai sogar um rund 300.000 Kubikmeter. Das sind etwa 1,3 bzw. zwei Millionen Badewannen mehr. Im Vorjahr waren es im April insgesamt drei Millionen Kubikmeter gewesen und im Mai 2019 etwa 3,1 Millionen Kubikmeter.

Höchster Wasserverbrauch bislang Anfang Juni

Der Tag mit dem höchsten Wasserverbrauch war in diesem Jahr bislang der 2. Juni. Am ersten Dienstag im Juni flossen 132.000 Kubikmeter in die Haushalte. Damit war fast schon das Niveau des verbrauchstärksten Tages 2019 erreicht. Damals nutzten die Essener am 25. Juni rund 142.000 Kubikmeter Wasser.

Die Stadtwerke führen dies in erster Linie auf die große Trockenheit in den Monaten April und Mai zurück. Im Mai beispielsweise sei nur rund ein Viertel an Regen gefallen. "In Coronazeiten spielen hier bestimmt aber auch die geänderten Lebens- und Arbeitsbedingungen eine Rolle", sagte ein Sprecher. Unter anderem könnte sich daran zeigen, dass sich die Essener an die Vorgaben halten und sich häufiger die Hände waschen.

Auffällig ist auch, wie sich in Coronazeiten und Homeoffice die Spitzen am Tag verändert haben: So duschen die Essener morgens ein bis zwei Stunden später. "Die Guten-Morgen-Dusche kommt jetzt erst zwischen sieben und acht Uhr zum Einsatz", erklärte der Stadtwerkesprecher.

Gartenpflege ist angesagt

Besonders viel Wasser brauchten die Essener im April und Mai aber in der Zeit von 18 bis 22 Uhr. "Ich denke, dass hier die Gartenpflege eine entscheidende Rolle spielt. Wer Urlaub im eigenen Garten macht verschönert und pflegt jetzt anscheinend intensiver", so der Sprecher.

Sollten wegen Corona dieses Jahr mehr Essener ihren Urlaub in den eigenen Wänden verbringen und es einen trockenen und heißen Sommer geben, könnte der Wasserverbrauch auch im Juli und August deutlich über dem Vorjahr landen. Die Stadtwerke beruhigen jedoch für diesen Fall: Die Trinkwasserversorgung sei gewährleistet. Der Sprecher dazu: "Sowohl die Aufbereitungsanlage in Überruhr, als auch unser Rohrnetz haben genug Kapazitäten. Auch in den zurückliegenden heißen Sommern gab es keine Engpässe und Reserven waren ebenso noch vorhanden."