Essen. An der Lerchenstraße wurden über Pfingsten reihenweise Falschparker bestraft. Stadt spricht von Augenmaß. Trotzdem gibt's Beschwerden beim OB.
Über Falschparker ist am Essener Baldeneysee eine wahre Knöllchenflut hereingebrochen: Die Stadt hat über das Pfingstwochenende rund 300 Knöllchen wegen Regelverstößen verteilt. 14 Fahrzeuge wurden abgeschleppt, hauptsächlich weil sie auf Rad- oder Gehwegen parkten. Dies berichtete Stadtsprecherin Silke Lenz am Donnerstag auf Nachfrage dieser Zeitung und betonte: Hätten die Einsatzkräfte nicht das ein oder andere Auge zugedrückt, "hätten noch viel mehr Abschleppmaßnahmen durchgeführt werden können".
Diese Einschätzung ist auch als Antwort auf einen Offenen Brief zu verstehen, in dem sich ein Essener Bürger bei Oberbürgermeister Thomas Kufen über das Vorgehen der Stadt beschwert hat. Der Verfasser hatte am Pfingstsonntag beobachtet, dass viele Ausflügler bestraft wurden, die ihre Autos auf den Grünstreifen entlang der Lerchenstraße parkten, auch weil der Hauptparkplatz am Regattaturm bekanntlich gesperrt war.
Die lukrative Gelegenheit für Verwarnungen genutzt
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Der Mann macht seinem Unmut darüber in dem Schreiben deutlich Luft: "Das Ordnungsamt nutzte die lukrative Gelegenheit, um massenhaft Verwarnungen zu erteilen an Fahrzeughalter, die nicht regelkonform, aber keineswegs verkehrsbehindernd geparkt hatten." Dass sich die Stadtverwaltung das "gute Geschäft" offensichtlich nicht entgehen lassen wollte, dürfte bei einigen Bürgern, die "Sonne und frische Luft in diesem Naherholungsgebiet" suchten, "blanken Hass auslösen", heißt es schon fast besorgt an die Adresse von OB Thomas Kufen.
Die Antwort der Stadt darauf kann nicht wirklich überraschen: "Es gibt auch in Zeiten von Corona eine Straßenverkehrsordnung, an die sich die Bürgerinnen und Bürger halten müssen", macht Silke Lenz den Standpunkt des Ordnungsamtes deutlich. Dies diene nicht zuletzt auch ihrer eigenen Sicherheit. Die Einsatzkräfte seien über Pfingsten am Baldeneysee und auch anderen Ausflugszielen mit Augenmaß unterwegs gewesen.
Stadt korrigiert ihre Angaben zu weiteren Öffnungen
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In diesem Zusammenhang hat die Stadt ihre Angaben von Dienstag zur Öffnung weiterer Hotspots nachträglich korrigiert. Demnach gilt bis einschließlich 11. Juni: An der Freiherr-vom-Stein-Straße gibt's weiterhin eine Zufahrtsregelung, bis die maximale Anzahl von Autos einen Parkplatz gefunden hat, was ebenso für die Fläche vor dem Regattaturm gilt. Der Parkplatz an Haus Scheppen bleibt entgegen ersten Angaben weiterhin gesperrt wie das Gelände an der Lanfermannfähre, wo die Sperre nur am Wochenende zusätzlich mit Personal besetzt wird.