Essen. Nach einem gelungenen Saisonstart will das Essener Grugabad nun die Wartezeiten verkürzen und eine eigene Bahn für schnelle Schwimmer einrichten.
Die Warteschlange war enorm, fast eine Stunde verging, bis Besucher beim Saisonstart im Essener Grugabad ans Kassenhäuschen gelangten. Dabei wurde die Höchstzahl von 1000 Besuchern nicht mal erreicht, lediglich 688 Badegäste tummelten sich zu Christi Himmelfahrt (Do, 21. Mai) auf dem Gelände. Nach dem weitgehend gelungenen Saisonstart wollen die Sport- und Bäderbetriebe nun an einzelnen Stellen nachbessern und namentlich die Wartezeit reduzieren.
Im Sportbecken kam es zu Staus und Schlangenbildung
Am Eröffnungstag liefen die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes die Schlange ab und erfassten schon einmal die Personalien der Badegäste: eine coronabedingte Auflage, die problemlos umgesetzt wurde, aber Zeit und Manpower kostete. „Wir werden in den kommenden Tagen auch eine Online-Registrierung zur Verfügung stellen, um die Wartezeit für die Stammgäste zu verkürzen“, sagt der zuständige Abteilungsleiter bei den Sport- und Bäderbetrieben, Kurt Uhlendahl.
Maximal 1000 Besucher dürfen zeitgleich aufs Freibad-Gelände
Das Essener Grugabad ist wie folgt geöffnet: Montag bis Freitag, 6 bis 10 und 14 bis 20 Uhr. In der Pausenzeit wird ein Reinigungsdurchlauf durchgeführt. Samstag, Sonntag und an Feiertagen ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Nutzbar sind vorerst nur das 50 m-Sportbecken und der Eltern-Kind-Spielbereich. Maximal 1000 Gäste dürfen das Bad zeitgleich besuchen. Im Sportbecken dürfen sich maximal 130 Personen aufhalten. In allen geschlossenen Bereichen muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Das Freibad Dellwig (Hesse) und die Außenbereiche der Kombibäder Kettwig und Oststadt sollen Ende Mai öffnen.
Zu Staus und Schlangenbildung kam es am Premierentag freilich auch im 50m-Sportbecken, das bislang als einziges genutzt werden kann. Maximal 130 Personen dürfen sich hier tummeln: Und während man zwar rasch ins Wasser gelangte, kam man beim Schwimmen oft nicht voran.
Hygiene- und Abstandsregeln wurden eingehalten
Da die Badegäste angehalten sind, hintereinander im Kreis zu schwimmen, konnte ein einziger langsamer Schwimmer alle hinter ihm Folgenden ausbremsen. Zumal es nicht erlaubt ist, andere Schwimmer zu überholen, weil das die strengen Abstandsregeln verletzen könnte. Das Überholverbot und das Schwimmen mit Abstand habe erstmal eingeübt werden müssen; inzwischen hätten sich die Badegäste daran schon gewöhnt, sagt Uhlendahl.
Allerdings werde man im Sportbecken bald eine sogenannte „Fast-Lane“ einrichten, damit dort zügige Schwimmer ihre Bahnen ziehen können. „Der Ausstieg wird dann aber ohne Leiter an den Kopfseiten erfolgen müssen, sodass eine gewisse körperliche Fitness notwendig ist“, sagt Uhlendahl.
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Bei allen Verbesserungsmöglichkeiten ziehen die Verantwortlichen ein positives Fazit des Freibad-Auftaktes unter besonderen Bedingungen: Der Start sei gut und ohne große Komplikationen verlaufen. „Die Hygiene- und Abstandsregeln konnten problemlos eingehalten werden, sowohl im Becken als auch auf dem Gelände.“ Vereinzelt habe es Kritik gegeben, weil die Umkleidekabinen nicht benutzt werden dürfen, sagt Kurt Uhlendahl. Die Badegäste hätten aber durchaus Verständnis gehabt, „dass eine Desinfektion nach jeder Benutzung mit einem nicht vertretbaren Aufwand verbunden wäre“.
Badegäste hoffen, dass Sprungturm und Wellenbecken geöffnet werden
Auch bei den Grugabad-Freunden e.V. ist nur vereinzelte Kritik angekommen, etwa wegen der Wartezeiten oder der Fülle des Sportbeckens. „Die Mehrzahl der Rückmeldungen ist aber positiv: Die Leute finden es toll, dass das Grugabad wieder geöffnet ist“, sagt die Vereinsvorsitzende Heide Koch. Wer sich mehr Platz im Becken wünsche, solle an bedeckten Tagen kommen, dann sei es stets leerer. Das hat sich auch von Freitag bis Sonntag gezeigt, als sich die Besucherzahlen zwischen knapp 200 und gut 370 pro Tag bewegten.
Mehr Zulauf dürfte es geben, wenn auch der Sprungturm, und weitere Becken freigegeben werden. Die Fliesenarbeiten im Kinderbecken sollen in dieser Woche beendet werden, das Wellenbecken werde gerade gefüllt, sagt Kurt Uhlendahl am Montag (25. Mai) und verspricht: „Bei ausreichender Personalausstattung planen wir eine Öffnung in der Woche nach Pfingsten.“