Essen. Die Polizei warnt Senioren vor Betrügern. Ein 80-jährigen Essener fiel auf die Masche der Täter rein und bezahlte dies teuer.

Die Essener Polizei warnt ein weiteres Mal vor Betrügern. Diese haben es offenbar insbesondere auf das Vermögen älterer Bürger abgesehen. So häuften sich in dieser Woche nach Polizeiangaben Hinweise auf Betrügereien. In einigen Fällen waren die Täter erfolgreich.

Mit zwei aktuellen Fällen versucht die Polizei nun mögliche Opfer zu sensibilisieren. In beiden Fällen gaben sich die Betrüger als Polizisten aus und erbeuten Geld und Schmuck im Wert von mehreren hunderttausend Euro.

Einem über 80 Jahre alten Senior in Bredeney erzählte ein vermeintlicher Polizist am Telefon, dass gefährliche Einbrecher kurz davor wären, bei ihm einzubrechen. In folgenden Telefonaten schüchterte der Anrufer den Essener so stark ein, dass dieser Wertgegenstände und Bargeld zusammenlegte und an einer bestimmten Stelle deponierte.

Die Täter verschafften sich Zugang zum Computer ihres Opfers

Zusätzlich verschaffte sich der falsche Polizist Zugang zum Computer des Geschädigten. Mit einem von ihm installierten Programm konnte er die Kontrolle des Rechners übernehmen und so hohe Banküberweisungen tätigen. Die Geldbeträge flossen nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei offenbar ins Ausland.

In einem anderen Fall, der sich ebenfalls am Donnerstag, 7. Mai, im Essener Süden ereignete, konnten Betrüger, die sich als Polizisten ausgaben, wertvolle Gegenstände und Bargeld erbeuten.

Kurz vor 18 Uhr übergab ein über 70 Jahre alter Essener seinen wertvollen Besitz in Rüttenscheid an der Kreuzung Hedwigstraße/ Dorotheenstraße an eine angebliche Polizistin. Am Übergabeort erschien eine vermutlich deutsche Frau im Alter von 30 bis 40 Jahren. Sie war schlank, 170 bis 175 Zentimeter groß und hatte schulterlange blonde Haare. Bekleidet war sie mit einer dunklen Hose und einer schwarzen Lederjacke. Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich unter der Rufnummer 829-0 zu melden.

Die tatsächliche Zahl der Straftaten dürfte laut Polizei viel höher liegen

Die tatsächliche Zahl der Straftaten dürfte nach Einschätzung der Polizei erheblich höher liegen. In fast allen Fällen riefen die Straftäter bei älteren Mitbürgern an, verwickelten die Senioren in Telefonate und brachten sie um Hab und Gut. Manche Straftat sei in dieser Woche quasi im letzten Moment verhindert worden, da Freunde oder Angehörige aufmerksam geworden waren und den Notruf 110 gewählt hatten.