Essen. Seit Mitte März sind alle Spielplätze in Essen geschlossen. Nun können Familien aufatmen: Ab Donnerstag öffnet die Stadt die fast 400 Plätze.
Es war eine harte Zeit für Familien: Fast zwei Monate lang waren alle Spielplätze im Stadtgebiet geschlossen - und das bei wochenlangem Sonnenschein. Dass auch Schul- und Kita-Betrieb coronabedingt eingestellt waren, verschärfte die Situation. Ab Donnerstag (7. Mai) aber können Eltern und Kinder aufatmen: In Essen werden dann alle Spielplätze wieder geöffnet. Eine Rückkehr zum "früheren Spielbetrieb" könne es noch nicht geben, betont die Landesregierung. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die Wiedereröffnung.
Wie viele Spielplätze gibt es im Stadtgebiet?
Laut Stadtsprecherin Jasmin Trilling gibt es in Essen mehr als 380 "klassische Spielplätze", die alle am Donnerstag wieder freigegeben werden können: "Grün und Gruga hat die Spielplätze während des coronabedingten Nutzungsstillstandes regelmäßig gepflegt und alle notwendigen Arbeiten veranlasst." Bei allen Spielplätzen habe es eine "wöchentliche Sichtkontrolle im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht" gegeben.
Wie verhält es sich mit anderen Sportangeboten für Kinder und Jugendliche?
Zählt man Ballspielflächen hinzu, gibt es in Essen sogar rund 420 Spielplätze. Allerdings dürfen die kleinen Kicker noch nicht hoffen: "Die Bolzplätze bleiben weiterhin geschlossen", sagt Jasmin Trilling. Offen sei noch, wie man mit Spezialangeboten, also zum Beispiel Skater-Anlagen umgehen werde: "Hier wird noch geprüft, ob eventuell einzelne Angebote gesperrt bleiben müssen."
Dürfen Kinder auf Schulhöfen spielen, die mit Spielgeräten ausgestattet sind?
Nein, sagt die Stadt, bei ihnen handele es sich nicht um Spielplätze. "Auf Schulhöfen gilt weiterhin das Betretungsverbot nach der Coronabetreuungsverordnung", betont Jasmin Trilling. "Auf dem Gelände einer Schule dürfen sich nur das Personal und die Schülerinnen und Schüler aufhalten, die dort unterrichtet werden oder in der Notbetreuung sind."
Wie verhält es sich mit dem allgemeinen Abstandsgebot, das Ansteckungen vermeiden soll? Müssen Mütter und Väter zum Beispiel auf den Bänken jeweils einen Platz frei lassen?
Das Land hat in der Corona-Schutz-Verordnung (CoronaSchVO) festgelegt, dass Eltern und andere Begleitpersonen auf Spielplätzen untereinander einen Mindestabstand von 1,5 Meter Abstand einhalten müssen.
Und welche Regeln müssen die Kinder einhalten?
"Die CoronaSchVO sieht aus Gründen der fehlenden Umsetzbarkeit keine Abstandsregelungen für spielende Kinder vor", teilt ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums mit. Die Landesregierung vertraue aber darauf, "dass Eltern bzw. Begleitpersonen die Kinder dazu anhalten, beispielsweise bewährte Hygieneregeln zu befolgen." Ähnlich formuliert es auch die Stadt.
Gibt es eine Masken-Pflicht für Spielplätze?
Nein: "Eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung auf Spielplätzen besteht nicht", teilt das NRW-Gesundheitsministerium mit.
Gibt es eine Höchstzahl von Personen für den jeweiligen Spielplatz?
Das Land macht dazu in der Corona-Schutz-Verordnung keine Vorgaben, teilt aber mit: "Die Kommunen haben die Möglichkeit, Höchstgrenzen festzulegen und diese auf Hinweistafeln bekannt zu geben." Die Stadt hat dazu noch keine Regelungen getroffen.
Wo finde ich die allgemeinen Regeln zur Nutzung der Spielplätze?
"Hinweisschilder befinden sich im Druck und werden schnellstmöglich angebracht", versichert die Stadt.
Drohen Bußgelder, wenn Eltern sich nicht an die Abstandsgebote auf dem Spielplatz halten?
Das Risiko besteht: Denn das Ordnungsamt wird bei seinen Routine-Streifengängen auch die Spielplätze in den Blick nehmen. Außerdem werde man Hinweisen von Bürgern nachgehen.
Drohen nun Razzien auf den 380 Spielplätzen in der Stadt?
Wohl kaum. Wie sagt Jasmin Trilling: "Es wird keine Schwerpunktkontrollen auf Spielplätzen geben." Wird Fehlverhalten bekannt, hat die Stadt allerdings die Handhabe hart einzugreifen, heißt es aus dem NRW-Gesundheitsministerium: "Die Kommunen können Spielplätze schließen oder geschlossen halten, auf denen die Regeln nicht eingehalten werden." Das dürfte für Eltern und Kinder die Höchststrafe sein.