Essen-Holsterhausen. Mit 34 Blumenampeln will die Initiative „Wir sind Holsterhausen“ den Essener Stadtteil verschönern und in Corona-Zeiten ein Zeichen setzen.

In schwierigen Zeiten möchte Harald Hagen ein positives Zeichen setzen, wie er sagt. Der Initiator von „Wir sind Holsterhausen“ hat die Cranach- und Gemarkenstraße mit Blumenampeln schmücken lassen. Buntes und Blühendes solle den Menschen eine Freude bereiten.

Neuauflage des Projektes für den Essener Stadtteil Holsterhausen

Bereits im vergangenen Jahr hatte er dafür gesorgt, den Stadtteil während der Frühjahrs- und Sommermonate mit einer Blumenallee aufzufrischen und zu verschönern. Anfang dieser Woche hat nun erneut ein Blumenhändler aus den Niederlanden 34 Ampeln an Straßenlaternen installiert und wird sich auch während der gesamten Saison um die Pflege der Pflanzen kümmern. Dass es nun ein Betrieb aus dem Nachbarland den Auftrag erhielt, habe gute Gründe, erläutert Hagen. Das Rund-um-Paket aus Preis, Qualität und Serviceleistungen sei überzeugend und ausschlaggebend gewesen.

Jede Blumenampel koste zwischen 180 und 190 Euro, berichtet der Initiator. Für die überwiegende Zahl habe er Sponsoren gefunden und hoffe, dass es bei den Zusagen bleibe. Denn die Versprechen stammen aus Vor-Corona-Zeiten. Ob nun alle Firmen und Organisationen angesichts der allgemeinen wirtschaftliche Wort halten können, müsse man abwarten. Natürlich habe er Verständnis für die Lage der Betriebe, sagt Harald Hagen. Bislang hat der die Finanzierung auch zu einem großen Teil aus eigener Tasche gestemmt.

Wasserspeicher für die Pflanzen entlang der Gemarkenstraße

https://www.waz.de/staedte/essen/ruettenscheid-suedviertel-holsterhausen/wie-blumen-die-gemarkenstrasse-schoener-und-sicherer-machen-id217408167.htmlAls der niederländische Händler jetzt die Blumen anlieferte, hatte er sich zuvor in seinem heimischen Betrieb um deren Anzucht gekümmert und sie auch gleich in die passenden Gefäße eingepflanzt. Sie verfügen über einen Wasserspeicher, der regelmäßig nachgefüllt werde, erläutert Hagen. Selbst wenn mal ein paar Tage kein Regentropfen falle, würden die Blumen nicht verdursten. Zu Irritationen habe im vergangenen Jahr geführt, dass der Wagen mit dem Wassertank an Bord durchaus an regnerischen Tagen erschienen sei. Bürger haben Harald Hagen dann gefragt, ob das denn seine Richtigkeit habe. Darauf habe er geantwortet, dass der Blumenhändler für einen ausreichenden Wasservorrat sorge. Die Nachlieferungen seien nicht von der aktuellen Wetterlage abhängig.

Ein Aushängeschild für den Stadtteil

Die Idee eines blühenden Bandes, das quer durch Holsterhausen führt, hat die Initiative schon seit längerem und bemüht sich, dass auch endlich eine Umsetzung erfolgen kann.

Blumen sollen den Bürgen den Weg durch den Stadtteil weisen, sagt Harald Hagen. Das könne auch ein Aushängeschild für Holsterhausen sein.

Bei der Verteilung der Blumenampeln auf der Gemarkenstraße achtet die Initiative darauf, auch die Bereiche zu bedenken, die ansonsten eher stiefmütterlich behandelt werden.

Falls die Ruhrbahn und die Uni-Klinik grünes Licht geben, könnte es sogar sein, dass in den nächsten Wochen noch 13 weitere Blumenampeln in Holsterhausen hinzukommen. Sie sind für die Verbindung vom Klinikum zu den Cranachhöfen vorgesehen. Das Verkehrsunternehmen prüfe derzeit, ob mehrere Betonpfeiler der Oberleitungen für das Projekt genutzt werden können. Nach den bisherigen Signalen sehe es aber sehr gut aus, sagt Harald Hagen. Mit der Klinik steht er hinsichtlich eines Sponsorings in Kontakt.

Zu einer Neuauflage der Blumenaktion hat sich die Initiative „Wir sind Holsterhausen“ nicht zuletzt aufgrund der großen Zustimmung aus der Bevölkerung entschieden. Viele Leute hätten sich gemeldet und erklärt, dass die bunten Farbtupfer den Stadtteil bereichern würden, sagt Hagen. Da nun durch Corona bedingt die Menschen zahlreiche Einschränkungen in Kauf nehmen müssen und manche mit Sorgen in die Zukunft blicken würden, könnten doch Blumen dabei helfen, die Stimmung aufzuhellen: „Ein Hoffnungsschimmer“. Wie bei Neuanpflanzungen üblich seien die Blumen zwar derzeit noch recht klein, doch sie werden, so Hagen, im Laufe der nächsten Woche noch ihre volle Pracht entwickeln.