Essen. Nach unangemeldeter Demonstration mit 20 Teilnehmern gegen Polizeigewalt und Rassismus in Altenessen wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Nach einer unangemeldeten Demonstration gegen Polizeigewalt in Essen-Altenessen wird gegen Teilnehmer wegen Verstoße gegen das Versammlungsrecht ermittelt.

Wie Polizeisprecher Christoph Wickhorst erklärte, haben etwa 20 Demonstranten am Montag um kurz vor 14 Uhr vor der Wache an der Johanniskirchstraße skandiert sowie Transparente gegen Polizeigewalt und Rassismus hochgehalten. Da die Teilnehmer mit Spruchbändern und Plakaten ausgestattet waren, habe man die Aktion nicht als spontane, sondern als unangemeldete Versammlung und somit als Straftat gewertet, begründete Wickhorst das Ermittlungsverfahren.

Die Kundgebung fand schließlich um kurz vor 15 Uhr auf dem Karlsplatz ihr Ende. Ob hinter der Demo eine Organisation steckte, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Der Auslöser dürften aber wohl drei Zwischenfälle der jüngeren Vergangenheit in der Essener Behörde sein, nach denen die Bochumer Polizei aus Gründen der Neutralität ermittelt.

In einem Fall wird gegen rund ein Dutzend Beamte ermittelt

Mitte Februar hatte ein Türke mit libanesischen Wurzeln ein Video auf Facebook gepostet, in dem er von der „grundlosen Gewalt und den rassistischen Beleidigungen“ berichtete, die ihm im Gewahrsam von Essener Polizisten zugefügt worden seien.

Einen Monat später verbreiteten tausende Menschen in Sozialen Netzwerken einen weiteren schweren Vorwurf gegen die Essener Polizei. Beamte sollen eine dunkelhäutige Familie, die wegen eines gestohlenen Portemonnaies Anzeige erstatten wollte, auf der Wache rassistisch verhöhnt und verprügelt haben.

Die Behörde wies die Vorwürfe entschieden zurück, leitete aber in einem weiteren Fall von sich aus Ermittlungen gegen gleich rund ein Dutzend Beamte ein, nachdem ein Einsatz wegen Ruhestörung bei einer Familie an der Zinkstraße in Essen-Bochold eskaliert war und es Verletzte auf beiden Seiten gegeben hatte.