Essen. Essenerin findet ein Bambi in Not. Sie steckt es unter ihre Bikerjacke und fährt so 30 Kilometer bis nach Essen. Dort übernimmt die Tierrettung.

Eine Motorradfahrerin aus Essen hat mit Unterstützung der Tierrettung Essen e.V. ein etwa zehn Tage junges Baby-Bambi vor dem sicheren Tod bewahrt.

Die Bikerin fand das hilflose Tier am Wochenende auf einer Landstraße etwa 30 Kilometer von ihrer Heimatstadt entfernt. Sie fragte einen Förster um Rat. Den schien das Schicksal des Kitzes aber nicht allzu sehr zu berühren. Das Reh sei doch schon tot, sie solle mit ihm machen, was sie wolle, schildert Stefan Witte von der Tierrettung die Situation, aus der die Motorradfahrerin beherzt einen Ausweg fand.

Das Reh lebte, befand sich in Schockstarre

Sie steckte das Würmchen unter ihre Bikerjacke und fuhr so nach Essen - es stellte sich heraus: Das Reh lebte, es befand sich nur in Schockstarre. Zu Hause angekommen, wickelte die Frau ihren Schützling in eine Decke und verständigte die Essener Tierretter.

Wenig später übernahm ein Team des Essener Vereins das unverletzte Kitz, brachte es zu einer Auffangstation nach Dortmund und organisierte auch noch Schafsmilch und Milchpulver für Lämmer über den Essener Schäfer Sebastian, um den Findling aufpäppeln zu können.

Am Tag nach seiner Rettung war das junge Reh schon wieder putzmunter, weiß Witte. Es tobt durch das Aufzuchtgehege und trägt nun einen Namen, der immer an seine Rettung durch die Bikerin erinnern wird: Harley.