Essen. Seit der Straßenstrich an der Gladbecker Straße in Essen gesperrt ist, gab es mehrere Einbrüche in ein Café auf dem Sport-Campus der Uni

Einige der Prostituierten, von denen derzeit niemand auf dem Straßenstrich an der Gladbecker arbeiten kann, weichen für ihren Job offenbar in benachbarte Gebäude aus. In einem Studenten-Café auf dem Sport-Gelände der Uni Duisburg-Essen, das in direkter Nachbarschaft zum Straßenstrich liegt, wurde seit Mitte März mehrfach eingebrochen.

"Die Spurenlage nach den Einbrüchen gibt uns Hinweise, dass im Uni-Gebäude offenbar illegal der Prostitution nachgegangen wurde", erklärte Polizeisprecher Christoph Wickhorst am Freitagmorgen. Der Straßenstrich auf dem ehemaligen Kirmesplatz an der Gladbecker Straße ist seit Mitte März wegen des Coronavirus geschlossen. Schon Anfang April vermutete man bei der Stadt, dass einige der Sex-Arbeiterinnen ihren Geschäften in der Nachbarschaft nachgehen - auch in Wohnungen.

Studenten haben Café selbst aufgebaut

"Der Tatort ist ein Café, das die Studenten in Eigenregie aufgebaut und geleitet haben", berichtet Ulf Gebken, der Leiter des Instituts für Sport- und Bewegungswissenschaften, das an der Gladbecker Straße sitzt. "Es zählt zweifellos zu den wichtigsten Gebäuden auf dem Campus, weil es dem Zusammenhalt sehr dienlich ist."

Nach den Einbrüchen fanden die Betroffenen nicht nur eine ziemliche Verwüstung vor, sondern auch Büstenhalter und Kondome.

Lehrbetrieb gibt es auf dem Sport-Campus derzeit nicht - der Zaun, der das Unigelände vom ehemaligen Kirmesplatz trennt, soll möglichst bald repariert werden, und schon jetzt kontrollieren Uni-Angehörige regelmäßig, dass nicht erneut eingebrochen wird.