Essen. Am Freitag, 24. April, sollte es eigentlich die nächste große Klima-Demo geben - auch in Essen. Jetzt findet der Protest im Internet statt.
Die Klimaschutz-Bewegung "Fridays for Future" verlegt nach dem Ende der Osterferien ihren Protest weitgehend ins Internet. Auch aus Essen heraus findet ein für Freitag, 24. April, geplanter, bundesweiter Aktionstag vor allem in Livestreams und auf digitalen Plattformen statt. Eine ab 13 Uhr geplante Demo in der Innenstadt kann aus bekannten Gründen nicht stattfinden. "Wir versuchen, die Zeit der Corona-Krise so gut, wie es geht, durchzustehen", sagt Levi Camatta, Schüler des Gymnasiums Essen-Werden und einer der Sprecher der Essener "Fridays for Future"-Bewegung. "Wenn an den Schulen richtiger Unterricht stattfinden würde, wäre das für unsere Initiative sicher besser - das Corona-Thema stellt derzeit alles in den Schatten."
Wie genau junge und alte Bürger am Freitag, 24. April, für einen verstärkten Klimaschutz von Essen aus demonstrieren können, wird derzeit noch von den Machern ausgehandelt. Details stehen noch nicht fest. Klar ist aber, dass Anhänger und Sympathisanten der "Fridays for Future"-Bewegung selbstgemalte Demo-Schilder auf einer Online-Plattform hochladen können. Ob es auch einen analogen, echten Treffpunkt geben wird, an dem Demo-Schilder und Transparente abgegeben werden können, ist noch offen. Eine solche Aktion ist dem Vernehmen nach in anderen Städten geplant.
"Wir sind oft totgesagt worden"
"Wir hoffen, dass nach dem Ende der Corona-Krise ein ,Jetzt-erst-recht'-Schwung in die Sache kommt", berichtet Camatta. "Wir sind als Initiative schon so oft totgesagt worden, dabei ist der Zulauf zu unserer Bewegung immer größer geworden."
Den bisherigen Höhepunkt der Bewegung erreichte eine Demo in Essen am 20. September 2019, zu der mehrere hundert Teilnehmer erwartet wurden - es kamen mehr als 6.000. Die Ende 2018 als reine Schüler-Demo gestartete Initiative hat mittlerweile breite Teile der Gesellschaft erfasst, und zu den obligatorischen Freitagsdemos kamen zuletzt auch zunehmend Menschen im Seniorenalter. Auch einige etablierte, politische Parteien nutzen die Freitags-Demonstrationen regelmäßig als Plattform.
Am Freitag, 24. April, sollen Klima-Aktivisten auch Fahnen ins Fenster hängen. Der neue, aktuelle Slogan der "Fridays for Future"-Bewegung lautet "Fight Every Crisis" ("Bekämpft jede Krise").