Essen. Die Industrie- und Handelskammer Essen hat Firmen zur Lage und ihren Erwartungen in der Corona-Krise gefragt. Die Ergebnisse sind alarmierend.

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die hiesige Wirtschaft sind offensichtlich drastisch. Das geht aus einer Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Essen hervor, die neben Essen auch Unternehmen aus Mülheim und Oberhausen einbezieht.

Demnach rechnen gerade einmal zehn Prozent der Befragten mit stabilen bis steigenden Umsätzen, nahezu jedes dritte Unternehmen befürchtet dagegen für das Gesamtjahr 2020 einen Umsatzrückgang von mindestens 25 Prozent. Bei mehr als jedem fünften Betrieb sei die Corona-Krise bereits jetzt existenzbedrohend, teilte die IHK mit.

Nicht überraschend sind dabei die Branchen, die besonders betroffen sind. Es ist der Einzelhandel und das Gastgewerbe, die seit dem 17. März geschlossen sind.

IHK Essen tritt für weiterreichende Lockerungen ein

Deshalb fordert IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Püchel weiter reichende Lockerungen als die von Bund und Land beschlossenen. „Es fehlen noch Lösungen für größere Einzelhandelsbetriebe; dort könnte man mit wirksamen Schutz- und Hygienemaßnahmen einen eingeschränkten Betrieb ermöglichen", so Püchel. Die Einschränkung, dass nur Läden bis 800 Quadratmeter öffnen dürfen, sei nicht nachvollziehbar. Auch im stark betroffenen Tourismus- und Gastgewerbe sieht Püchel Möglichkeiten, ein Wiederanfahren des Geschäftes sicherzustellen.

Die Wirtschaft könnte nach eigener Einschätzung schnell wieder den Betrieb aufnehmen. Rund drei Viertel der geschlossenen Betriebe meint, dass dies innerhalb einer Woche möglich ist. Nur gut jeder Vierte würde dazu länger brauchen, einige Unternehmen sogar mehr als einen Monat, ergab die IHK-Umfrage.

Unternehmen wünschen sich Hilfe bei Schutzkleidung

Zur Frage, mit welchen Maßnahmen die Politik kurz- bis mittelfristig noch nachsteuern sollte, wird an erster Stelle die Bereitstellung von Schutz- und Hygieneartikeln genannt (58 Prozent), für die Hälfte der Befragten sind Steuersenkungen wichtig. Vier von zehn Unternehmen sprechen sich für Soforthilfen in Zuschussform aus.