Essen-Frohnhausen. Ein bisher leeres Schaufenster an der Frohnhauser Straße wird nun von Künstlern für kleine Ausstellungen genutzt.
Ein Farbtupfer mehr für Frohnhausen: Das Schaufenster im Geschäftshaus Frohnhauser Straße 238 steht nun Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung. Sie können hier ihre Werke eine Zeit lang ausstellen. Und nicht nur sie. . .
Vermieter Wohnbau eG in Essen-Frohnhausen war von der Idee sofort angetan
Das Schaufenster gehört zu einem Ladenlokal, das nach dem Auszug einer Versicherungsagentur zuletzt verwaist war. Die Anregung, nach einer neuen Nutzung zu fragen, hatte Bezirksbürgermeister Klaus Persch. Beim benachbarten Rewe-Händler Andreas Koch sowie der Wohnbau eG stießen Stadtteil-Moderatorin Janna Klompen (Issab) und und ihre neue Kollegin Kerstin Palluch (Stadtteilarbeit) auf offene Ohren.
„Das Ladenlokal gehört zu unseren Mietobjekten. Es ist besser, es so zu nutzen, als wenn es dauerhaft leer stehen würde“, sagt Andreas Koch, dessen Herz an Frohnhausen hängt. Bereits sein Vater hat den Rewe-Markt an der Frohnhauser Straße geleitet. Erst bei einer neuen Vermietung müsste das Fenster wieder geräumt werden.
Frank Skrube von der Wohnbau eG ist mit der Zwischenlösung ebenfalls zufrieden: „Wir finden das neue Angebot in Frohnhausen richtig gut, weil für die Wohnbau eG Quartier- und Stadtteilentwicklung sehr wichtig ist und durch dieses Angebot ein Teil dazu beigetragen werden kann.“
Gruppe „Handarbeiten grenzenlos“ zeigt einen großen Schmetterling
Eine der ersten Frohnhauserinnen, die dem Aufruf von Stadtteilmoderatorin Janna Klompen folgte, ist Alfhild Dukat. Sie zeigt farbenfrohe Bilder, die in der Cold Wax Mixed Media-Technik hergestellt wurden. Dabei werden mittels kaltem, weichem Wachs mehrere Farbschichten und Strukturen übereinandergelegt. Ein spannender Prozess auch für die Künstlerin selber, da sie das Ergebnis selbst vorher noch nicht kennt und sich das Bild erst nach und nach entwickelt. Alfhild Dukat wurde 1964 in Marburg an der Lahn geboren und lebt seit 17 Jahren mit ihrem Ehemann in Frohnhausen.
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Auch die Gruppe „Handarbeiten grenzenlos“ zeigt einige ihrer Gemeinschaftswerke. Zu sehen ist beispielsweise ein riesengroßer, bunter Schmetterling, der von vielen Frauen aus unterschiedlichen Kulturen gehäkelt wurde. Sie treffen sich – wenn die Corona-Pandemie überstanden ist -- wieder mittwochs von 10 bis 12 Uhr im Mehrgenerationenhaus an der Kerckhoffstraße 22b. Menschen aus verschiedenen Kulturen kommen hier zusammen, um gemeinsam zu handarbeiten und sich auszutauschen.
Neben den Ausstellungen nutzt das Stadtteilprojekt das Schaufenster, um Informationen in Zeiten von Corona weiterzugeben, zum Beispiel über Frohnhauser Nachbarschaftshilfen und digitale Angebote von Frohnhauser Institutionen. Zudem informieren hier auch die Essener Kontakte e.V. über ihr aktuelles Projekt „Integrative Kunstgruppe Frohnhausen“.
Termine aus Frohnhausen
Die Ausstellungen werden koordiniert durch das Stadtteilprojekt Frohnhausen. Janna Klompen und Kerstin Palluch unterstützen und koordinieren auch „KuS!“, das „Netzwerktreffen für Kunst und Soziales in Frohnhausen“. „Die Mitglieder sind sehr daran interessiert sind, in dem Ladenlokal Ausstellungen auszurichten“, weiß Kerstin Palluch. „Bei KUS! kommen regelmäßig Akteure aus dem sozialen und aus dem künstlerischen Bereich zusammen, um sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam das ein oder andere Projekt auf den Weg zu bringen.“ Alle Frohnhauser sind eingeladen, an den Netzwerktreffen teilzunehmen. „Wir bitten zur besseren Planung jedoch immer um Anmeldung“, fügt Janna Klompen hinzu. Wegen der Corona-Krise gibt es derzeit aber keinen neuen Termin.
Neben KuS! nutzt auch der Arbeitskreis „Frohnhauser Kalender“ das Schaufenster, um Informationen zu verbreiten. Vereine, Institutionen, Kirchengemeinden, Hobbygruppen oder andere können hier ihre Termine veröffentlichen.