Essen. Mission erfüllt: Der Allbau will sich von den „Cranachhöfen“ in Holsterhausen, dem zweitgrößten Neubauprojekt seiner Geschichte, wieder trennen.

Im Holsterhauser Maler-Viertel hocken die drei ganz eng zusammen: Lucas Cranach, Arnold Böcklin und Peter Paul Rubens gaben hier den Straßen ihren Namen, doch das größte Kunststück entstand vielleicht mittendrin: Die „Cranachhöfe“ des Allbau sollten dem Stadtteil ein neues Zentrum und ein moderneres Gesicht geben. Jetzt scheint die Mission erfüllt – der Komplex soll verkauft werden.

Dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft sich eines städtebaulichen Schandflecks annimmt, dort ein Bauprojekt plant, baut und erfolgreich voll vermietet – für die Politik ist das ein Prozess wie sie ihn sich nicht schöner ausmalen kann. Zehn Jahre ist es jetzt her, dass der Allbau sich der Brachfläche annahm, auf der damals noch das geschlossene Berufskolleg Holsterhausen vor sich hin gammelte.

Bis Mitte April soll der Verkauf über die Bühne gehen

In der Folge entstand – nicht in jeder Phase völlig unumstritten – für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag das zweitgrößte Neubauprojekt in der über 100-jährigen Geschichte des Allbau: 71 Wohnungen und eine 5-zügige Kindertagesstätte, Einzelhandel und Gastronomie, Büros und ein nach Norden offener begrünter Innenhof.

Ein Vorzeige- und ein Verkaufs-Objekt – angesichts der nach wie vor großen Nachfrage von Investoren für werthaltige Immobilien. Die ersten Angebote liegen dem Vernehmen nach vor, bis Mitte April soll der Verkauf möglichst gewinnbringend abgeschlossen werden. Der Erlös könnte dann in Teilen für neue Investitionen zur Verfügung stehen. Schandflecke gibt es auch andernorts.