Essen. Als Nachfolger von Uwe Unterseher-Herold an der Spitze der Essener Entsorgungsbetriebe ist Ulrich Husemann ausgeguckt – Chef der Gelsendienste.
Auf der Suche nach einem neuen Chef für die hiesigen Entsorgungsbetriebe (EBE) ist die Stadt Essen als kommunaler Anteilseigner erneut in Gelsenkirchen fündig geworden: Die in der Findungskommission vertretenen Parteien einigten sich dem Vernehmen nach auf Ulrich W. Husemann, der an der Spitze des dortigen kommunalen Entsorgungs-Unternehmens steht – der Gelsendienste.
Von dort war 2015 auch Uwe Unterseher-Herold nach Essen gewechselt, bis dieser mit einer eher durchwachsenen Bilanz im Herbst vergangenen Jahres den Geschäftsführer-Posten räumte und in Hagen anheuerte – immerhin acht Monate vor dem offiziellen Auslaufen seines EBE-Vertrages im Mai 2020.
Der Neue kennt Essen aus seinen Evag-Zeiten
Sein damaliger Nachfolger in der Nachbarstadt folgt ihm nun also auch auf dem Essener Chefposten. Ulrich W. Husemann ist 57 Jahre alt, Diplom-Ökonom, war unter anderem für die Unternehmensgruppe Tengelmann und die Metro tätig und leitete von 2000 an vier Jahre lang das Controlling des mittlerweile in der Ruhrbahn aufgegangenen Essener Nahverkehrs-Unternehmens Evag.
Seit 2004 ist Husemann in der Entsorgungswirtschaft unterwegs, war kaufmännischer Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Mülheimer Harmuth Entsorgung GmbH, später alleiniger Chef der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft im Kreis Unna und führt seit 2015 die Gelsendienste, ein kommunales Entsorgungs-Unternehmen mit rund 90 Millionen Euro Umsatz und 1300 Mitarbeitern.
Nach wie vor eine vergiftete Atmosphäre bei der EBE
Husemann, dessen Wahl am Mittwoch im ersatzweise für den Rat tagenden Hauptausschuss erfolgen soll, leitet die Essener Entsorgungsbetriebe künftig gemeinsam mit Stephan Tschentscher, dem vom privaten Co-Eigentümer Remondis entsandten Geschäftsführer.
Keine leichte Aufgabe, wie die jüngste Vergangenheit zeigt: Nach dem erzwungenen Abgang des einstigen Frontmanns Klaus Kunze ist es noch nicht gelungen, die teils vergiftete Atmosphäre in der skandalumwitterten EBE zu befrieden. Das wäre, so heißt es in Aufsichtsrats-Kreisen, wohl Entsorgungs-Aufgabe Nummer 1 für den Neuen.