Essen. Auch die Polizei Essen ist im Ausnahmezustand: Kleinere Wachen im Stadtgebiet sind geschlossen. Für wie lange, ist noch nicht absehbar,

In Zeiten weiter steigender Corona-Infektionszahlen greift die Polizei Essen zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um Beamte und Bürger gleichermaßen zu schützen: Mitarbeiter der Behörde bleiben möglichst im heimischen Büro, die Kräfte der Hundertschaft halten sich nicht mehr in Gemeinschaftsquartieren auf, sondern zu Hause bereit für mögliche Einsätze. Die regelmäßigen Clan-Razzien in der nördlichen Innenstadt und in Altendorf werden ausgesetzt, auch weil die Shisha-Bars dicht sind, und kleinere Polizeiwachen im Stadtgebiet sind bis auf Weiteres geschlossen.

Wie Polizeisprecher Ulrich Faßbender am Freitag erklärte, habe sich die Behördenleitung aus Sicherheitsgründen dazu entschlossen, einige der Polizeifilialen nicht mehr zu besetzen und in anderen die Öffnungszeiten anzupassen.

Der Aufwand wäre an einigen kleineren Standorten zu groß gewesen

Wenn man die Beamten auf einige wenige Standorte konzentriere, seien die Hygienevorschriften einfacher und effektiver umzusetzen. Zudem hätte es keinen Sinn gemacht, jede Wache mit Barrieren auszustatten, die für einen gebührenden physischen Abstand zwischen Ordnungshütern und ihren Kunden hätten sorgen sollen. Bei vielleicht noch nicht einmal einem Dutzend Besuchern pro Tag wäre der Aufwand an einigen Standorten zu groß gewesen, so Faßbender.

Im Detail bedeutet das ab sofort: Die Hauptwachen der drei Essener Polizeiinspektionen Mitte am III. Hagen 27 in der Innenstadt, Süd an der Norbertstraße 5-7 in Rüttenscheid und Nord an der Johanneskirchstraße 96 in Altenessen sind zwar weiterhin rund um die Uhr geöffnet.

Wie lange der Ausnahmezustand gilt, kann die Polizei nicht sagen

Geschlossen jedoch sind die Stellen des Bezirks- und Schwerpunktdienstes (BSD) am Kamblickweg 29 in Kray, an der Heerenstraße 1 in Frohnhausen, an der Hauptstraße 5-7 in Kettwig, an der Bredeneyer Straße 146 in Bredeney, an der Sommerburgstraße 16a auf der Margarethenhöhe, am Werdener Markt 1 in Werden, an der Kupferdreher Straße 86 in Kupferdreh, an der Dickmannstraße 2-4 in Altendorf und an der Katernberger Straße 38 in Katernberg.

Der BSD am Ruhrbruchshof 2 in Steele öffnet montags bis freitags von 7 bis 16 Uhr, der BSD Rellinghausen von Montag bis Mittwoch und am Freitag von 8 bis 16 Uhr, die Wache an der Frankenstraße 89 donnerstags von 11 bis 19 Uhr, die Präsidiumswache an der Büscherstraße 2-6 täglich von 6 bis 22 Uhr und die Borbecker Wache an der Schloßstraße 65 von Montag bis Freitag zwischen 6 und 22 Uhr.

Wie lange auch bei der Polizei der Ausnahmezustand herrschen wird, ist offen. "Diese Regelungen gelten auf unbestimmte Zeit", betont Ulrich Faßbender.