Essen-Kupferdreh. Hilfsangebote koordinieren und Helfer finden: Das übernehmen in der Corona-Krise in Kupferdreh und Heisingen nun Bürgerschaften und Politiker.

Die Zahl derjenigen, die in der Corona-Krise helfen möchten, wächst: Viele bieten an, Einkäufe zu übernehmen oder den Hund auszuführen. Damit diese Angebote auch bei den Betroffenen ankommen, wollen die Bürgerschaften Kupferdreher und Heisingen sowie die Ortspolitiker diese bündeln – und suchen noch Mitstreiter. Wer Hilfe benötigt, hat nun Ansprechpartner vor Ort.

Jürgen Gentzmer koordiniert als zweiter Vorsitzender der Kupferdreher Bürgerschaft nun Hilfsangebote, um die außergewöhnliche Situation auch im Stadtteil meistern zu können.
Jürgen Gentzmer koordiniert als zweiter Vorsitzender der Kupferdreher Bürgerschaft nun Hilfsangebote, um die außergewöhnliche Situation auch im Stadtteil meistern zu können. © WAZ FotoPool | Kerstin Kokoska

„Das Corona-Virus prägt unseren Alltag und schränkt das Leben der Menschen auch in Kupferdreh ein. In einer solchen Situation ist es wichtig, dass Nachbarschaften füreinander da sind und sich gegenseitig unterstützen“, heißt es von den Mitgliedern der Bürgerschaft Kupferdreh.

Ehrenamtliche Helfer werden noch gesucht

Ab sofort können sich sowohl Menschen, die ehrenamtlich helfen wollen, als auch Menschen, die Hilfe benötigen bei der Bürgerschaft Kupferdreh melden. Das Angebot gelte vor allem älteren und chronisch kranken Menschen. Sie sollen wissen, dass sie nicht allein sind und nachbarschaftliche Unterstützung erfahren.

Kontakt zu den Helfern in Kupferdreh und Heisingen

Wer helfen möchte, findet auf der Seite der Bürgerschaft alle Informationen und Stichpunkte, die er nennen sollte: https://buergerschaft-kupferdreh.de

Eine Registrierung ist telefonisch möglich unter 0177 4806050 oder per Mail juergen.gentzmer@gentzmer.de.

Wer Hilfe bei Einkäufen oder sonstigen alltäglichen Besorgungen in Heisingen benötigt oder mithelfen möchte, kann sich ab sofort in der Zeit von 9 bis 18 Uhr telefonisch wenden an: 61587963.

Die Bürgerschaft hat sich nun vorgenommen, die Menschen im Stadtteil zusammenzubringen, die helfen wollen und diejenigen, die Hilfe benötigen. So soll im Stadtteil eine Nachbarschaftshilfe auf die Beine gestellt und dann auch koordiniert werden. „Wir wollen Verantwortung in unseren Stadtteil übernehmen und in dieser Situation aktiv sein“, sagt Kuratoriumsvorsitzender Jürgen Gramke. „Wir wollen beteiligt sein und mitwirken, damit alle Menschen die außergewöhnliche Situation gut meistern können,“ ergänzt Jürgen Gentzmer, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerschaft.

Schon nach Ela rückten die Heisinger zusammen

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„Gemeinsam für Heisingen“ heißt es von den Nachbarn auf der anderen Seite der Kampmannbrücke. Dort haben sich mehrere Organisationen nun zusammengeschlossen, um so lange Hilfe anzubieten wie die Corona-Krise dauert, damit niemand allein gelassen wird.

Bereits nach dem Sturmtief Ela hatten sich etwa die Heisinger Bürgerschaft, sowie die örtlichen Verbände von CDU und SPD zusammengeschlossen, um gemeinsam anzupacken und zu schauen, wo Unterstützung gebraucht wird. Damals ging es vor allem um die Sammlung von Spenden für die Wiederaufforstung des durch den Sturm hart getroffenen Schellenberger Waldes – Pflanzaktionen, die kürzlich noch stattgefunden haben.

Hilfe gilt zum Beispiel den Risikogruppen

Sie wollen die Hilfe koordinieren: v.l. Bodo Flüchter (Bürgerschaft Heisingen), Ulla Wöll-Stepez (SPD9, Fabian Schrumpf (CDU).    
Sie wollen die Hilfe koordinieren: v.l. Bodo Flüchter (Bürgerschaft Heisingen), Ulla Wöll-Stepez (SPD9, Fabian Schrumpf (CDU).     © privat | Foto

Jetzt gilt es zusammenzurücken und auf diejenigen schauen, die Dinge des Alltags nicht mehr allein bewältigen können: weil sie beispielsweise zu den Risikogruppen zählen, das trifft etwa ältere Nachbarn. „In der Corona-Krise stehen die Heisinger Institutionen nun erneut zusammen und bieten Hilfe für die Heisinger Bürger an“, versprechen die Initiatoren.

In Abstimmung mit der Stadtspitze werde es verschiedene Hilfsangebote geben. Zudem sei eine enge Abstimmung mit den weiteren Initiativen, beispielsweise der Kirchen, geplant: So hat etwa die evangelische Kirche bereits die Gruppe „Helferteam für Essen“ ins Leben gerufen.

Einläufe für besonders gefährdete Menschen

„Egal ob Einkäufe für durch das Virus besonders gefährdete Menschen, oder sonstige notwendige Erledigungen. Gerne unterstützen wir dabei. Rufen Sie einfach unsere zentrale Nummer an,“ fordert Landtagsabgeordneter Fabian Schrumpf auf, der auch Vorsitzender der Heisinger Christdemokraten ist.

„Darüber hinaus rufen wir auch alle Personen, die mithelfen möchten, dazu auf, sich an uns zu wenden. Gerne helfen wir dabei, die Hilfsangebote in Heisingen zu koordinieren“, ergänzt die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion in der BV Ruhrhalbinsel, Ulla Wöll-Stepez.

Und der stellvertretende Vorsitzende der Heisinger Bürgerschaft versichert: „Wir Heisinger sind füreinander da und stehen zusammen, wenn es darauf ankommt.“