Essener Süden. „Jeder hat nun die Pflicht, sich und auch seine Mitmenschen vor einer Infektion zu schützen“, sagt Benjamin Brenk. Das Statement in Auszügen.
Mit einem offenen Statement (das die Redaktion hier in Auszügen veröffentlicht) wendet sich Benjamin Brenk, der neu gewählte Bezirksbürgermeister für den Essener Süden, an die Bürger – verbunden mit einem dringenden Appell angesichts immer noch vieler Menschen, die sich allzu sorglos in Gruppen treffen und keinen Sicherheitsabstand halten: „Jeder hat nun die Pflicht, sich und auch seine Mitmenschen vor einer Infektion zu schützen.“
So könne die Verbreitung des Krankheitserregers verlangsamt werden, um unser Gesundheitssystem leistungsfähig zu halten, Medikamente zu entwickeln „und möglichst viele Menschen am Ende heil durch diese Krise zu lotsen.“
„Große Menschenansammlungen sind Infektionsort Nummer eins“
Die aktuelle Situation fordere auch die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker heraus. Es müsse der Spagat zwischen Vorsicht, Verantwortungsbewusstsein und Fingerspitzengefühl auf die aktuellen Herausforderungen des neuen Coronavirus zu reagieren geschafft werden, ohne dabei in unnötige Panik zu verfallen oder diese zu erzeugen. „Wir versuchen nach besten Möglichkeiten, dieser Verantwortung gerecht zu werden.“
Vollkommen klar sei, dass die Gefahr des neuen Corona-Virus nicht unterschätzt werden dürfe. „Leider tun das noch viele Menschen und tun die gesundheitliche Gefahr als einfache Grippe ab. Dem ist nicht so. Situationen wie in anderen Ländern, in denen nicht genug Kapazitäten zur Behandlung erkrankter Menschen zur Verfügung stehen, müssen hier vermieden werden.“
Brenk findet deutliche Worte: „Große Menschenansammlungen sind nun einmal der Infektionsort Nummer eins.“
Politische Gremien wurden abgesagt
Die Politik habe Konsequenzen gezogen. Abgesagt sind die Sitzung der Bezirksvertretung, die Bürgersprechstunden und auch die Bezirksverwaltungsstelle ist nicht mehr für den Publikumsverkehr geöffnet. „Wägen auch Sie bitte ab, welche direkten Kontakte Sie vermeiden können. Nehmen Sie bitte besondere Rücksicht auf die Risikogruppen“, appelliert Benjamin Brenk eindringlich.
Der Bezirksbürgermeister verweist darauf, dass bei medizinischen Fragen seriöse Informationsquellen wie zum Beispiel das Robert Koch Institut genutzt werden sollten. „Für aktuelle Regelungen, die das öffentliche Leben betreffen, nutzen Sie bitte die offiziellen Portale der Ministerien und der Stadt.“
In der Krise sieht Brenk auch die Chance: „Es gab in keiner anderen Zeit so die Möglichkeit, über moderne Kommunikationswege miteinander im Kontakt zu bleiben, wie heute. Nutzen Sie diese Möglichkeiten der Digitalisierung. Pflegen Sie Ihre Freundeskreise auch weiterhin.“ Und auch das „altbackene“ Telefon sei nützlich, um „ein paar liebe Menschen in Ihrem Leben anzurufen und sich zu erkundigen, wie es Ihnen geht.“
Dank an Mitarbeiter verschiedener Bereiche
„Mein Dank geht insbesondere an die Menschen, die nun jeden Tag auch unter einem gewissen persönlichen Risiko dafür sorgen, uns durch diese Krise zu bringen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hilfsdienste, der Rettungsdienste, der Krankenhäuser, der Pflegedienste, der Polizei, der Verwaltung auf den verschiedenen Ebenen, der Supermärkte, der Post, der Müllabfuhren, der medizinischen Forschung, der Lieferdienste, um nur ganz unvollständig ein paar Berufszweige herauszunehmen.“
Gleichwohl stünden viele Betriebe, Selbstständige wie auch Vereine im Bezirk vor enormen, insbesondere finanziellen, Herausforderungen. Teilweise sogar existenzbedrohend. „Diese Sorgen kann ich verstehen und hier muss den Betroffenen eine Perspektive gegeben werden. Das was wir als Lokalpolitik hier an Hilfestellung geben können, sind wir gerne bereit zu leisten.“
Sein Statement endet zuversichtlich: „Kommen wir gemeinsam gut, gesund wie vorsichtig durch die aktuelle Krise und bewahren wir uns dabei immer ein Stück Lebensfreude und Optimismus“, schreibt Benjamin Brenk.
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