Essen. Das Land NRW fördert die Modernisierung maroder Sportstätten. Rund 90 Sportvereine wollen davon profitieren. Doch nicht jeder kommt zum Zuge.

Es ist eine gute Nachricht für den Essener Sport. Eine gute Nachricht für die Zeit nach Corona: Es gibt Geld. Das Land NRW fördert die Sanierung maroder Sportstätten mit insgesamt rund 300 Millionen Euro; davon fließen acht Millionen nach Essen.

In den Genuss eines Zuschusses kommen Vereine, die im Besitz einer eigenen Sportanlage sind oder die eine solche langfristig von der Stadt Essen gepachtet haben und damit für die Instandhaltung von "Dach und Fach" selbst verantwortlich sind.

Eine erste Finanzspritze hat es bereits gegeben, berichtet Wolfgang Rohrberg, Geschäftsführer des Essener Sportbundes (Espo). Rund 37.500 Euro gingen an die MTG Horst für die Sanierung des Einsturz gefährdeten Vereinsheimes. 36.000 Euro bringt der Verein aus eigenen Mitteln auf. Gelder an weitere Sportvereine sollen bald fließen.

Die Vereine meldeten Projekte für rund 20 Millionen Euro an

Als Rohrberg Ende 2018 von dem Förderprogramm des Landes mit dem Titel "Moderne Sportstätten 2020" Kenntnis erhielt, war die Freude beim Essener Sportbund groß. Bekanntermaßen haben viele Sportstätten in Essen mit der Zeit gelitten und bedürfen einer Modernisierung, umso mehr wunderte es den Geschäftsführer, dass sich auf die Frage, welcher Verein denn konkreten Bedarf habe, zunächst kaum einer rührte. Das sollte sich ändern. Am Ende kam es, wie es kommen musste: Fast 90 Vereine meldeten Projekte mit einem Volumen von rund 20 Millionen Euro an. Das heißt: Nicht jeder, der Wünsche angemeldet hat, kommt auch zum Zuge.

Inzwischen hat sich eine Kommission des Espo der Projekte angenommen. Damit möglichst viele Vereine in den Genuss eines Zuschusses kommen, soll die benötigte Summe mindestens zu 50 Prozent gefördert werden. Das Land selbst hatte eine Förderung von bis zu 90 Prozent in Aussicht gestellt. Wobei sich die Baukosten auf mindestens 10.000 Euro belaufen müssen.

Eine Kommission des Espo hat die ersten sieben Projekte ausgewählt

Für sieben angemeldete Projekte hat die Kommission des Espo eine Empfehlung ausgesprochen (siehe Info-Kasten). Hinter der MTG Horst steht der Roll- und Eissportverein Gruga ganz weit oben auf der Liste. Dessen Rollschuhbahn am Grugapark wirkt wie aus der Zeit gefallen. Eine grundlegende Sanierung ist lange überfällig. Dem Verein fehlen die Mittel. Nun sollen rund 350.000 Euro von der NRW Bank fließen. Die Stadt Essen wird die gleiche Summe zur Verfügung stellen, 20.000 Euro bringt der REV Gruga selbst auf.

Auch der Essener Sportbund soll bedacht werden - mit 280.000 Euro. Das Geld soll in die Erweiterung des Qualifizierungszentrums fließen, das der Espo in Haarzopf unterhält. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf 780.000 Euro.

Wie mit den weiteren, rund 70 vorliegenden Anträgen verfahren wird, die dem Espo vorliegen - darüber soll in den kommenden Wochen entschieden werden. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt: "Wir werden was auf die Mütze kriegen", ist sich Wolfgang Rohrberg sicher. Denn es allen recht machen, das wird der Espo nicht können.

Diese Projekte sollen gefördert werden

MTG Horst, 36.438 Euro für die Sanierung des Vereinsheims; REV Gruga, 348.668 Euro für die Modernisierung der Rollschuhbahn; Tennisclub Bredeney, 51.346 Euro für die Sanierung des Vereinsheims; Turnerbund Essen-Frintro, 16.295 Euro für die energetische Sanierung des Vereinsheims; Turnvereinigung Steele, 115.000 Euro für die Sanierung der Sportstätte; Yachtclub Ruhrland, 16.888 Euro für die Modernisierung der Jugendhallen; Espo, 280.000 Euro für die Erweiterung des Qualifizierungszentrums