Essen/Gelsenkirchen. Entwarnung für die Schülerin einer Essener Grundschule: Sie hat sich nicht mit dem Coronavirus angesteckt. Andere hatten weniger Glück.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In Essen gibt es fünf bestätigte Fälle von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.
  • Die erkrankte Pflegedienst-Mitarbeiterin wohnt in Gelsenkirchen. Auch dort gibt es Fälle.
  • Die Essener Schulen sollen nicht grundsätzlich schließen.

Der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus bei einer Schülerin der Käthe-Kollwitz-Grundschule in Essen-Rüttenscheid hat sich nicht bestätigt. Die Probe des Mädchens fiel negativ aus. Das berichtete Essens Stadtsprecherin Silke Lenz am Donnerstagmorgen.

Die Schülerin hatte Kontakt mit einer Pflegedienst-Mitarbeiterin, die an der Grundschule in der Mensa aktiv war. Es handelt sich um die infizierte Pflegedienst-Mitarbeiterin, die vermutlich auch eine 89-jährige Seniorin im Südviertel und weitere Menschen angesteckt hat.

Essen: Schüler und Lehrer sollen weiterhin 14 Tage lang zu Hause bleiben

Alle Schüler und Lehrer, die zeitgleich mit der Pflegedienst-Mitarbeiterin in der Mensa der Käthe-Kollwitz-Schule waren, sollen weiterhin 14 Tage lang zu Hause bleiben. Das bestätigt Essens Gesundheits-Dezernent Peter Renzel.

Die Stadt meldet unterdessen drei weitere, bestätigte Infektionsfälle: So ist die Lebensgefährtin des Sohnes der 89-Jährigen am Coronavirus erkrankt. Auch der Pflegedienst, bei dem die infizierte Mitarbeiterin angestellt ist, hat zwei weitere Mitarbeiter ausgemacht, die am Coronavirus erkrankt sind.

Diese beiden Mitarbeiter, ein Mann und eine Frau, hätten regelmäßig Kontakt zu etwa 30 Patienten, berichtet Stadtsprecherin Silke Lenz. Derzeit würden Proben genommen.

Insgesamt gibt es jetzt fünf bestätigte Coronafälle in Essen.

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Ob an der Rüttenscheider Käthe-Kollwitz-Grundschule viele Eltern ihre Kinder vorsorglich zu Hause lassen, ist derzeit unklar. Sowohl die Schulleiterin und die stellvertretende Schulleiterin sind – unabhängig vom Coronavirus – krankgeschrieben.

Wieder könnte eine Karnevalsfeier Auslöser gewesen sein

Die Mitarbeiterin des Pflegedienstes wohnt in Gelsenkirchen. Das Gesundheitsamt der Stadt Essen ist daher mit den Gelsenkirchener Behörden in direktem Austausch. Offenbar hat die nun an Corona erkrankte Pflegerin in Köln Karneval gefeiert. Am Donnerstagmorgen wurde bekannt, dass die Gelsenkirchenerin auch ihren Mann und ein Kind in der Familie angesteckt haben könnte. Bei beiden Personen in Gelsenkirchen hatten die Proben ebenfalls ein positives Ergebnis.

Der zweite Coronavirus-Fall in Essen war Dienstagabend bekannt geworden. Bei der infizierten Person, der 89-jährigen Frau, handelt es sich um eine Alleinstehende, die in einer eigenen Wohnung lebe. Die Frau war nach Mitteilung der Stadt Essen mit einem Rettungswagen ins Universitätsklinikum gebracht worden.

Stadt Essen: Schulen sollen nicht grundsätzlich schließen

Sie werde zurzeit in einem Infektionszimmer auf der Intensivstation versorgt. „Der Zustand der Frau ist stabil“, sagte Stadtsprecherin Silke Lenz am Mittwoch. Sie weist zugleich daraufhin, dass die 89-Jährige noch einige andere gesundheitliche Probleme aufweise. Wegen dieser habe sie am Dienstag den Arzt aufgesucht.

An den Essener Schulen mehren sich mittlerweile Stimmen, die eine grundsätzliche Schließung aller Einrichtungen für 14 Tage fordern. Darüber werde aber bei der Stadt derzeit nicht nachgedacht, berichtet Stadtsprecherin Silke Lenz. Auch die Idee einer Anordnung, dass Kinder mit Erkältungssymptomen erst dann wieder in die Kita oder zur Schule dürfen, wenn bei ihnen ein entsprechendes Gesundheits-Attest vorliege, sei derzeit kein Gegenstand von Überlegungen.