Essen. Damit der Essener Karneval nicht aus dem Ruder läuft, appelliert die Polizei an die Vernunft der Narren. Das gilt auch für die Kostümwahl.
Ausgerechnet bei Narren an die Vernunft zu appellieren, das klingt auf den ersten Blick arg widersprüchlich. Essens Polizei versucht es trotzdem, damit es an Karneval beim sorglosen Feiern bleibt. Ein dringender Appell geht dabei an alle kostümverliebten Cowboys, Ninja-Kämpfer und Jäger: Die müssen jetzt ganz ganz stark sein.
Denn am liebsten wäre es den Ordnungshütern, bei martialischen Auftritten aller Art gingen die Jecken ohne echt aussehende Waffen auf die Straße. „Seien Sie sensibel bei der Kostümwahl“, heißt es also in einem Aufruf an die Narrenschar, „mit entsprechender Kostümierung verunsichern Sie andere Menschen – und können möglicherweise einen Polizeieinsatz auslösen“.
Karneval in Essen: Wer Alkohol intus hat, darf auch nicht an den Lenker
Denn so viel ist mal klar: Unter all die falschen Polizistinnen und Polizisten auf der Straße werden sich bei den Rosenmontagszügen in Rüttenscheid und Kupferdreh auch echte mischen. Und die haben ein besonderes Auge darauf, wer sich da mehr oder weniger berauscht im Verkehr bewegt. „Wir werden verstärkte Alkoholkontrollen durchführen“, kündigt Polizei-Sprecher Christoph Wickhorst an.
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Die Warnung geht nicht nur an jene, die sich promillegeschwängert ans Steuer eines Autos setzen wollen: Auch die Nutzung von E-Scootern sei tabu, denn der Gesetzgeber habe für deren Fahrer die gleichen Alkoholgrenzen vorgeschrieben. Auch eine An- oder Abreise mit dem Fahrrad könne unter Alkoholeinfluss strafrechtliche Folgen haben.
Trotz „Kamelle“-Regen: Große Rucksäcke lieber zuhause lassen
Auch sonst setzt die Polizei auf die Mithilfe der Karnevalisten: „Lassen Sie, wenn möglich, große Taschen oder Rucksäcke zu Hause“, appelliert Wickhorst. „Gehen sie gefährlichen Situationen und erkennbaren Konflikten aus dem Weg.“ Im Bedarfsfall solle man ruhig den Notruf 110 wählen oder die Beamten auf der Straße ansprechen.
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Das gelte auch für Fälle von sexueller Belästigung, bei denen auch in der Narrenzeit der Spaß aufhört. Es gelte, dem Gegenüber deutlich zu machen, dass man keinen Kontakt haben, nicht angefasst werden will. Wobei es dann nicht immer um Zudringlichkeiten geht, denn auch eine andere Besuchergruppe fühlt sich im Gedränge besonders wohl: die Taschendiebe.