Essen. Im Sommer findet der Essener Ordnungsdienst an der Papestraße eine vorübergehende Bleibe. Der Umbau der Stadtwache an der Ellernstraße dauert an.
Der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt Essen zieht im Sommer um: 28 Mitarbeiter finden ab Juli in dem ehemaligen Asylheim an der Papestraße in Essen-Holsterhausen ein neues dienstliches Zuhause auf Zeit. Der Flüchtlingsstandort wird aufgrund weiter sinkender Zuweisungen von 400 auf 250 Plätze eingedampft, um Platz für die städtische Dienststelle zu schaffen. Die Abteilung zieht dann von der Maxstraße übergangsweise in eines der Gebäude an der Papestraße 7, das Ende März leergezogen werden soll.
Die weiter sinkenden Flüchtlingszuweisungen helfen der Stadt in diesem Fall aus einer Zwickmühle: Die alte Heimat des Kommunalen Ordnungsdienstes an der Maxstraße 56 ist seit längerem gekündigt und muss zum 30. Juni aufgegeben werden, die neue Dependance an der Ellernstraße ist dann entgegen erster Planungen aber noch längst nicht fertiggestellt.
Denn der aufwendige Umbau der dortigen früheren Hauptschule verzögert sich merklich. Es wurden Schadstoffe gefunden, heißt die Begründung der Stadt. Die müssen nun entsorgt und das Gebäude von Grund auf saniert werden. Bevor die neue Stadtwache an der Ellernstraße bezugsfertig ist, sind noch umfangreichere Arbeiten an Treppenhaus, Dachgeschoss, Teilen der Fassade und am Dach notwendig, als zunächst gedacht.
Der Umbau zur Stadtwache kostet die Stadt Essen mindestens 5,4 Millionen Euro
Die Stadt hat die Kosten für den Umbau in Altenessen-Süd auf rund 5,4 Millionen Euro veranschlagt. Inzwischen ist von einer Fertigstellung nicht vor dem Sommer des kommenden Jahres die Rede. Damit das Gebäude an der Papestraße in der Zwischenzeit als städtischer Bürostandort genutzt werden kann, rechnet die Bauverwaltung dort mit Investitionskosten in Höhe von rund 200.000 Euro, für die der Rat der Stadt in seiner nächsten Sitzung grünes Licht geben soll.
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Die Stadt hatte bereits angekündigt, die Kapazität in den Asylbauten an der Papestraße in Holsterhausen von 400 auf 250 zurückfahren zu wollen. Möglich wird der Rückbau der Plätze auch an anderen Standorten in der Stadt durch den Umstand, dass Essen inzwischen nur noch 568 Flüchtlinge in seinen stadtweit sieben Notunterkünften zählt, darunter 143 Kinder.
Damit ist ein neuer Tiefststand erreicht, der einstweilen anhalten dürfte, denn neue Asylbewerber kommen kaum noch nach: Gerade mal 153 Personen wurden der Stadt im gesamten vergangenen Jahr zugewiesen, gesundheitliche Härtefälle etwa, oder Personen, die schon Verwandte hier haben. Im Jahr zuvor waren es noch 30 mehr. Zum Vergleich: In den Jahren 2015 und 2016 lag die Zahl der zugewiesenen Asylsuchenden jeweils deutlich über 4000.