Essen. Razzia in der Kneipe „Drehscheibe“ in Essen-Rüttenscheid: Hauptzollamt kontrolliert Mitarbeiter von Gastronom und Schlagersänger René Pascal.

Mitarbeiter des Hauptzollamts Duisburg haben am Samstag die Kneipe „Drehscheibe“ in Essen-Rüttenscheid wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit kontrolliert. Die „Drehscheibe“ wird betrieben von René Pascal – einem Gastronomen und Schlagersänger, der weit über Essens Stadtgrenzen hinaus große Popularität genießt. Seine größten Hits heißen „Man nennt mich den Schlagergott“ und „Mein Name ist Pascal“.

„Meine Kneipe war ganz voll, als die Kontrolleure plötzlich im Raum standen“, berichtet Pascal auf Anfrage unserer Redaktion am Dienstagmorgen. Sechs bis acht Mitarbeiter der Zollbehörde hätten den Betrieb nach Mitarbeitern kontrolliert, die womöglich schwarz beschäftigt werden.

Wurde Pascal angeschwärzt?

Ob das Hauptzollamt anonymen Hinweisen nachging oder die Kontrolle rein obligatorischer Natur war, teilt die Behörde nicht mit. „Unsere Mitarbeiter waren am Samstag in Essen unterwegs“, bestätigt eine Sprecherin. Details wollte sie nicht nennen.

„Die haben auch andere Betriebe untersucht“, sagt René Pascal und betont: „Ich beschäftige niemanden schwarz. Manchmal hilft meine Verlobte Monika hinter der Theke aus, ansonsten habe ich eine Angestellte, die an den Öffnungstagen für jeweils drei Stunden mitarbeitet. Sie ist regulär angemeldet und wird entsprechend bezahlt“, sagt Pascal. Seine „Drehscheibe“ betreibt der gelernte Frisör seit 27 Jahren.

Karnevals-Termine stehen schon

Nach der Razzia sieht Pascal den nächsten Wochen gelassen entgegen: Die Karnevals-Feiertermine in seiner „Drehscheibe“ stehen längst fest, und einen Hit für die tollen Tage hat Pascal auch produziert – er heißt „Ich könnt’ schon wieder“ und kann im Netz heruntergeladen werden.

Einem bundesweiten Publikum wurde Pascal vor Jahren durch mehrere Auftritte in der Sendung „TV Total“ (Pro 7) bekannt. Zuletzt sorgten sich Essener um die Zukunft der „Drehscheibe“, als die Leuchtreklame am Eckhaus an der Alfredstraße für einige Tage verschwand – doch der Immobilienbesitzer ließ nur die Fassade erneuern.

Sogar die Essener Lokalpolitik hat sich schon mal mit René Pascal beschäftigt: Die Partei „Partei-Piraten“ hatte beantragt, Pascal den Ehrentitel „Bürger des Ruhrgebiets“ zu verleihen. Daraus wurde aber nichts.