Essen. Auf der Rüttenscheider Straße geht die Umwandlung zur Fahrradstraße laut Analyse der örtlichen Interessengemeinschaft zulasten vieler Parkplätze.
Die geplante Umwandlung der Rüttenscheider Straße in eine Fahrradstraße hat eine ganze Reihe von Umbauten zur Folge und soll auch mit dem Wegfall von mindestens 20 Parkplätzen verbunden sein. Darauf weist die Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) in einer ausführlichen Denkschrift hin. IGR-Vorsitzender Rolf Krane war neben den Fahrradverbänden in den Planungsprozess detailliert eingebunden.
Hintergrund ist, dass an allen Ampeln an der Rü so genannte „aufgeweitete Radaufstellbereiche“ installiert werden sollen. Sie führen laut IGR zu einem Umbau des Straßenquerschnitts, damit Radfahrer bei Rotlicht an den wartenden Autos vorbei fahren und sich vor diesen aufstellen können.
Rüttenscheider Straße muss für Radaufstellflächen verbreitert werden
Um das Passieren der Autos zu ermöglichen, müsse die Rüttenscheider Straßen an diesen Punkten verbreitert werden, was Parkplätze kosten würde. „Die Grünen sind bereit, gegebenenfalls auch Bäume dafür zu fällen“, heißt es.
Weitere Parkplätze auf der „Rü“ seien durch Fahrradabstellanlagen gefährdet, von denen die Fahrradverbände „eine größere Zahl“ anstrebten. Konkrete Festlegungen seien aber vermieden worden, die Stadtverwaltung könne dies nun ohne weitere Beschlussfassung und Kontrolle durch die Stadtpolitik umsetzen. Die IGR plädiert für eine „bedarfsgerechte“ Einrichtung von Fahrradabstellanlagen, „die unnötige Parkplatzverluste vermeidet“.
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Auch die Etablierung neuer Ladezonen auf der Rüttenscheider Straße solle zu Lasten von bewirtschafteten Kundenparkplätzen gehen, kritisiert die IGR. Genauer sei auch dieser Verlust nicht spezifiziert worden. Nötig sei das nicht. Die bestehenden Ladezonen würden ausreichen, „wenn durch Kontrollen Fehlbelegungen vermieden würden“.
IGR: Die meisten Einzelhandels-Kunden kommen mit dem Auto
Alle Umfragen zeigten, dass die meisten Kunden des Rüttenscheider Einzelhandels mit dem Auto kommen, so die IGR. Die Interessengemeinschaft könne sich dennoch mit vielen Umbauten anfreunden, die als Folge der Fahrradstraße anstünden, nicht jedoch mit dem Verbot für Autos, direkt in den zentralen Bereich der Rü zu fahren. Zu beachten sei, dass als Folge des Abbiegezwangs Rückstaus, Umwegfahrten und vermehrter Parksuchverkehr Kunden abschreckten, der Nutzen für die Fahrradfahrer aber gering sei.