Essen. Durch mehrheitlichen Plenumsbeschluss wurde die Zusammenarbeit mit der linksextremistischen Partei beendet. Es ist von Fehlverhalten die Rede.
Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ (ESSQ) ist um eine Gruppierung ärmer: Auf einer Sitzung am Montag hat dessen Plenum mehrheitlich beschlossen, die Zusammenarbeit mit Vertretern der Marxistisch Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) zu beenden. Es war eine Trennung mit Ansage, nachdem die nach Auffassung des Verfassungsschutzes linksextremistische Kleinpartei und deren Anhänger bei gemeinsamen öffentlichen Auftritten mehrfach unangenehm aufgefallen sein sollen, wie es heißt.
So hätten MLPD-Anhänger am Rande von Versammlungen wiederholt ihr Süppchen gekocht, indem sie zum Beispiel bei Veranstaltungen in Steele Parolen über parteieigene Lautsprecher verbreitet hätten. „ESSQ“-Sprecher Christian Baumann bestätigte den Rauswurf. Doch anstatt Details zu den „internen“ Beweggründen zu nennen, machte Baumann lediglich deutlich, dass bei „Essen stellt sich quer“ jeder gesetzestreue Unterstützer willkommen sei, so lange er sich an die Verhaltensregeln halte.
Auch andernorts liegt die MLPD mit Bündnissen über Kreuz
Nicht nur in Essen, auch andernorts liegt die MLPD mit Bündnissen über Kreuz: In Bochum zum Beispiel kritisierten mehrere Organisationen offen respektloses, forderndes und unsolidarisches Verhalten von MLPD-Mitgliedern. In Herne wurden Vorwürfe laut, die Parteigänger widersetzten sich beharrlich der Vorgabe des Bündnisses Herne, keine Parteifahnen bei Demonstrationen mitzuführen.
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Dabei hatte die MLPD vor gar nicht langer Zeit noch den demonstrativen Schulterschluss mit „Essen stellt sich quer“ geübt, nachdem aus Reihen der Essener SPD die Forderung laut wurde, die Zusammenarbeit mit dem Bündnis zu prüfen, das angeblich ein Klima der Angst erzeuge.
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Die Reaktion des Parteikreisverbandes Essen-Mülheim ließ damals nicht lange auf sich warten: „Essen kann stolz sein, ein Bündnis wie ESSQ zu haben, in dem überparteilich und auf Augenhöhe gegen Rassismus und Faschismus zusammengearbeitet wird, ausdrücklich auch gegen Ausgrenzung von Marxisten-Leninisten. Seine Anziehungskraft und sein Erfolg resultiert gerade daraus, dass man sich nicht spalten lässt“, hieß es geradezu euphorisch. Die Begeisterung dürfte sich gelegt haben. (j.m.)