Essen. Nach Protesten in Steele wurde ein junger Teilnehmer geschlagen. Eine Anzeige wegen Körperverletzung liegt vor. Staatsschutz ist eingeschaltet.

Am Rande der erneuten Proteste gegen den Aufmarsch der rechtsgerichteten „Steeler Jungs“ ist es am Dienstagabend im Essener Stadtteil Steele offenbar zu einem Angriff auf einen Teilnehmer gekommen. Der Staatsschutz ist eingeschaltet, sagte Polizeisprecherin Judith Herold, die eine Anzeigen wegen Körperverletzung bestätigte, die bei der Bundespolizei gestellt worden sei.

Nach einem Plenumstreffen im Anschluss an die Versammlung sei ein junger Mann gefragt worden, ob er „links“ sei, hieß es seitens des Anmelders vom Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ (AgR). Als er die Frage bejahte, sei ihm eine Ohrfeige verpasst worden mit dem Hinweis, er könne froh sein, noch so jung zu sein. Sonst wäre ihm Schlimmeres passiert. Andere Teilnehmer wurden gegen 20.30 Uhr auf dem Weg zum S-Bahnhof mehrfach angepöbelt, teilte AgR mit. Von der Polizei sei zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu sehen gewesen, obwohl eine Hundertschaft vor dem Treffen im Grend das Kulturzentrum noch abgesichert hatte.

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Zudem kritisierte das Bündnisses, dass die Polizei nicht eingeschritten sei, als Gegenprotestler aus den Reihen der „Steeler Jungs“ abgelichtet worden seien, obwohl eine Fotografier-Beschränkung für alle Beteiligten als Auflage erlassen worden sei. Es sei seitens Polizei nicht eingegriffen worden.

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„Die Beamten vor Ort haben keinerlei Verstöße festgestellt“, sagte Judith Herold auf Nachfrage. Mögliche Augenzeugen sollten ihre Beobachtungen unter Angabe ihrer Personaldaten nachträglich bei der Polizei zu Protokoll geben. (j.m.)

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