Essen. „Alle unter hundert: aufstehen!“ heißt die neue Hymne, die der Komponist Klaus Pelizaeus den Narren auf den Leib geschrieben hat.
Es ist schon eine liebgewonnene Tradition: Auch in diesem Jahr präsentiert das Essener Prinzenpaar zum ersten Mal seine Karnevals-Hymne für die aktuelle Session auf dem Kaiser-Otto-Platz in Steele. Und ruft dem närrischen Volk zu: „Alle unter hundert: aufstehen!“
Dauernieselregen und gerade mal sieben Grad plus machen den Essener Narren gar nichts. Der Platz vor der Bühne ist voll. „Das mit dem Regen kennen wir schon. So war das auch in den vergangenen vier Jahren“, sagt Volker Saßen, Vorsitzender des Festkomitees Essener Karneval, bei der Begrüßung.
Ein Schunkellied, das sofort zum Mitsingen einlädt
Und dann geht es auch sofort los: Nach dem Kinderprinzenpaar Jillian-Alica I. und Noah I., das zum ersten Mal vor Publikum seine einstudierte Choreographie zeigt, erobern die Essener Tollitäten Prinzessin Assindia Heike I. und Prinz Andreas I. die Weihnachts-Bühne und bringen die Menge mit ihrem Karnevalshit zum Klatschen und Tanzen.
Das Lied hat, wie schon in den vergangenen drei Jahren, der Komponist und Musikproduzent Klaus Pelizaeus den Narren auf den Leib geschrieben. „Die Idee war, einen Song zu kreieren, bei dem sofort ein Ruck durch die Menge geht, wenn das Prinzenpaar hereinkommt und den ersten Ton anstimmt“, sagt der 67-Jährige.
Hit wurde in einer Stunde komponiert
Dafür hat er sich, nach seinem Ausflug in die Zeit des Rock n’ Roll mit dem letzten Karnevalshit „Partymeile“, wieder für ein klassisches Schunkellied entschieden, das aber durchaus rockige Elemente hat.
Geschrieben hat er das Ganze in knapp einer Stunde, „das muss aus mir herausfließen, dann ist es auch gut“, sagt er und lacht. Einzig die Titelzeile „Alle unter hundert: aufstehen!“ stand schon vorher fest.
Mindestens 180 Auftritte für das Essener Prinzenpaar
Wie das mit den Schlagern geht, das hat Klaus Pelizaeus in seinem über 40-jährigen Schaffen immer wieder gezeigt. Mehr als 1500 Lieder hat der Essener geschrieben. Darunter Songs für Heino, Roger Whittaker, Tony Marshall und Jürgen Drews. Als Komponist und Textdichter war Pelizaeus zweimal beim deutschen Vorentscheid um den Grand Prix d’Eurovision und viermal als Textdichter im nationalen Vorentscheid zum Grand Prix der Volksmusik vertreten. Vielen Narren wird noch sein Ohrwurm „Gelb und Blau“, dargeboten vom damaligen Prinzenpaar André und Caro, bekannt sein, der 2016 sogar das Jeck-Duell von WDR 4 gewann.
Und nun also die augenzwinkernde musikalische Aufforderung zum Mitmachen. Gesungen wird die neue Hymne übrigens von Volker Saßen, Oliver Weiß und André Füst, das Prinzenpaar zeigt dazu einen fetzigen Tanz. Den werden sie jetzt öfter zum Besten geben: Mindestens 180 Auftritte liegen vor ihnen – und die starten immer mit dem Sessionslied.
Essener Prinzenpaar ist im wahren Leben verheiratet
Das Essener Prinzenpaar ist auch im realen Leben liiert: Andreas und Heike Kaliga sind seit 1996 verheiratet, drei Jahre später wurde die Familie mit der Geburt von Tochter Svenja komplett.
Während Heike Kaliga bereits im zarten Alter von sechs Jahren das erste Mal mit dem Karneval in Berührung kam und zehn Jahre lang im Dilldorfer Fanfarenverein spielte, hatte Andreas Kaliga bislang nur wenig Berührungspunkte mit dem jecken Treiben.
Erst im vergangenen Jahr packte den gebürtigen Bochumer der Karnevalsvirus, und er wurde Mitglied beim Essener Karnevalsverein.
Schnell wurde er in den Elferrat aufgenommen, in dieser Funktion war das Paar als Leibgarde des Kinderprinzenpaares aktiv und machte erste Erfahrungen als Spitze der Jecken.
Die nächsten Termine im Essener Karneval: Närrische Ratssitzung am Samstag, 11. Januar, 11.11 Uhr. Sturm auf das Rathaus an Weiberfastnacht, Donnerstag, 20. Februar, 16.11 Uhr. Und dann der Rosenmontagszug am 24. Februar, Start 13.11 Uhr.