Essen. Mit der „Missa solemnis“ startete Andy v. Oppenkowski mit Kantorei und Essener Barockorchester ins Beethoven-Jahr. Applaus in der Kreuzeskirche.

Unfreiwillig begleitet von Silvestergeböller und Feuerwerk rund um die Kirche startete Andy v. Oppenkowski mit seiner Kantorei und dem Essener Barockorchester ins Beethoven-Jahr. Gleich drei Programmreihen hat das Forum Kreuzeskirche aufgelegt, um sich der Musik des Jubilars im „Spannungsfeld von Freiheit und Religiosität“ zu nähern. Und hat mit der Missa solemnis ein gewichtiges Monument an den Anfang gesetzt, das der Komponist selbst als sein gelungenstes Werk bezeichnete.

Nur zwei Opus-Zahlen von der Neunten entfernt zeigt sich die stilistische Nähe durch die enge sinfonische Verwebung von Chor, Orchester und Solisten, auch wenn Beethoven in seiner großen Messe durch und durch versöhnliche Töne anstimmt.

Begeisterter Schlussapplaus in der Kreuzeskirche in Essen

Andi v. Oppenkowski ließ daran keinen Zweifel, wie nicht nur der sanfte Bläserbeginn auf den historisch nachgebauten Instrumenten zeigte, sondern ebenso das Gloria und Sanctus, das sich bis ins weich intonierende Blech geradezu lyrisch wie ein Gebet ausnahm. So kam denn auch die Essener Kantorei nicht durchschlagend und massiv daher, sondern fügte sich ein in dieses leuchtende, homogene Klangbild samt geschmeidig fließender polyphoner Linien.

Gerundeten Wohllaut verströmten zudem die vier Gesangssolisten, die Beethoven als Einheit sah und die hier zu einem harmonisch austarierten Quartett verschmolzen. Neben dem tragenden Alt von Elvira Bill brachte Dorothea Brandt dabei ihren biegsamen, warm timbrierten Sopran ein, Markus Schäfer einen geschliffenen, körperreichen Tenor und Yorck Felix Speer einen kernig grundierenden Bass. Begeisterter Schlussapplaus in der vollbesetzten Kreuzeskirche.