Essen. Noch bis 5. Januar ist vor gewaltiger Koksofen-Kulisse Eislaufen und Eisstockschießen möglich. Schon jetzt gibt’s eine positive Zwischenbilanz.

Kühle Temperaturen, Sonnenschein und Ferienzeit zwischen den Jahren - bei dieser Kombination schlägt die Eisbahn an der Kokerei Zollverein alle Rekorde. Schon seit dem Jahr 2001 kann man jedes Jahr vor der Kulisse der Koksofenbatterien seine Runden drehen, aber soviele Menschen wie am Wochenende habe er noch nie gezählt, sagt der Organisator des Events, Uwe Loch. „Gestern konnten wir mit fast 2000 Besuchern einen Allzeitrekord verbuchen.“ Alle 700 Leih-Schlittschuhpaare seien permanent in Betrieb gewesen.

Der Event-Manager Uwe Loch ist seit Jahren Organisator der Zollverein-Eisbahn. Foto: Fabian Strauch/FFS
Der Event-Manager Uwe Loch ist seit Jahren Organisator der Zollverein-Eisbahn. Foto: Fabian Strauch/FFS

Mediale Aufmerksamkeit für die Zollverein-Eisbahn ist riesig

Mit der Zwischenbilanz sei man jedenfalls sehr zufrieden, so Loch. Die Bahn mit ihrer Länge von 150 Metern kann sich allerdings auch nicht beklagen, was die mediale Aufmerksamkeit angeht. Regelmäßig sind alle Fernsehsender sogar mehrfach vor Ort, die Bilder der Läufer vor der 800 Meter langen Koksofenbatterie - am schönsten im Abendrot - sind auch in der zigfachen Wiederholung noch immer eindrucksvoll.

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Das Magazin Geo zählt die Zollverein-Bahn zu den zehn schönsten Eislauf-Bahnen Europas. „In der Konkurrenz mit Paris, London oder Stockholm sind wir über solche Bewertungen schon stolz“, sagt Uwe Loch. Angenehme Folge solcher Lorbeeren: Das Publikum besteht keineswegs nur aus Essenern und Bewohnern der Nachbarstädte, ein Hundert-Kilometer-Radius ist Normalität. Es wurden sogar schon Asiaten auf Europa-Reise gesichtet, die einen Abstecher zur Zollverein-Eisbahn machten, weil sie davon gelesen hatten. „Das Publikum ist international“, weiß der Organisator.

Eisstockschießen hat sich als Zusatzangebot fest etabliert

Weitere Gäste kamen dank der vier Eisstock-Bahnen, ein Angebot, das sich neben der Hauptbahn mittlerweile fest etabliert hat. Loch zufolge sind die jeweils 15 Meter langen Parcours so gut wie immer ausgebucht, in der Regel gibt es bis zum Sonntag, 5. Januar, wenn die Eisbahn nach rund vierwöchigem Betrieb schließt, nur noch wenige Lücken. Informationen und Anmeldung: www.zollverein.de/eisstockschiessen

Am 4. Januar wäre zudem noch einmal Gelegenheit, die Eisdisco zu erleben. Zwischen 20 Uhr und Mitternacht können die Besucherinnen und Besucher dann zu Discoklassikern aus drei Jahrzehnten Schlittschuh laufen. Mit Einbruch der Dunkelheit verwandelt die Lichtinstallation von Mark Major und Jonathan Speirs die Anlagen in ein Kunstwerk – und natürlich ist auch in diesem Winter die Discokugel wieder dabei, die eine Art Sternenzelt herbeizaubert.

Noch bis 5. Januar geöffnet

Bis 5. Januar wäre noch Gelegenheit, die Zollverein-Eisbahn von 10 bis 20 Uhr (Samstag 10 bis 22 Uhr) zu besuchen. Silvester ist geschlossen, Neujahr ist von 13 bis 20 Uhr geöffnet. Am Eisdisco-Samstag, 4. Januar, verkürzt sich die reguläre Öffnungszeit um zwei Stunden.

Der Tageseintritt kostet für einen Erwachsenen 7 Euro, eine Familienkarte für bis zu fünf Personen gibt’s für 16 Uhr. Infos: www.zollverein.de/eisbahn

Erstmals bietet die Zollverein-Eisbahn in dieser Saison einen Service für alle Läufer mit eigenen Schlittschuhen an: Wer will, kann sich seine Kufen an einem Stand im Winterdorf für fünf Euro pro Paar schleifen lassen. Uwe Loch zufolge wurde der Service sehr angenommen. Nach zahlreichen Wintern auf dem Eis oder langen Jahren im Keller sind manche Schuhe eben doch ziemlich mitgenommen. Die Leihschuhe sollten hingegen immer frisch geschliffen sein, wobei Loch appelliert, außerhalb der Eisfläche nicht damit herumzulaufen. Denn das mache jede Kufe rasch stumpf.

Eine Eisbahn auf voller Länge der Ofenbatterien gilt als zu teuer

In der ersten Eisbahn-Saison wurde einmal die Wasserfläche in fast voller Länge vereist, was eine gigantische Bahn von fast 800 Metern Länge ergab. Weder Uwe Loch noch die letztlich verantwortliche Stiftung Zollverein sehen allerdings eine Chance, dies noch einmal anzubieten. „Die Energiekosten vervielfachen sich, ohne dass die Attraktivität entscheidend wächst.“ So wird es auch künftig bei der 150-Meter-Bahn bleiben, was offensichtlich aber tatsächlich ausreicht. „Es gibt keinen Gewöhnungseffekt, im Gegenteil, die Besucherzahlen wachsen.“

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