Essen. Die Polizei ermittelt weiter gegen einen unbekannten Mann, der am Montag den stadtbekannten Nazi-Gegner Max Adelmann überfallen hat.
Zwei Tage nach der Attacke auf Max Adelmann, den langjährigen Sprecher des Bündnisses „Essen stellt sich quer“, ist die Polizei in Essen noch ohne heiße Spur. Der 63-Jährige war am Montagabend vor dem Büro des Bündnisses in der Steubenstraße (Südostviertel) von einem unbekannten Mann angegriffen worden. Adelmann erhielt einen Faustschlag ins Gesicht, stürzte zu Boden und verlor das Bewusstsein.
Die Polizei sucht seitdem nach dem unbekannten Mann, der sich mit Kappe, Sonnenbrille und Schal komplett vermummt hatte. Der Täter ist etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß, trug eine beigefarbene Jacke, war ansonsten dunkel gekleidet. „Wir haben bislang keinerlei Hinweise erhalten“, erklärte Polizei-Sprecherin Sylvia Czapiewski auf Nachfrage.
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Bündnis mutmaßt: Das war kein spontaner Angriff
Der Staatsschutz der Polizei ermittelt – das heißt, dass ein so genannter „politischer Hintergrund“ nicht ausgeschlossen werden kann. „Die Tatsache, dass der Angreifer mit Basecap, Sonnenbrille und Schal vermummt war und vor dem Büro gelauert haben muss, spricht dafür, dass die Tat vorbereitet und von langer Hand geplant war“, mutmaßt das Bündnis „Essen stellt sich quer“ jetzt in einer aktuellen Stellungnahme zum Vorfall. „Die anhaltende Hetzerei rechter politischer Parteien und Gruppen wurde augenscheinlich am Montag in Form von körperlicher Gewalt in die Tat umgesetzt.“
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Unterdessen hat Adelmann viele Genesungswünsche und Solidaritäts-Bekundungen erhalten. Im Bündnis „Essen stellt sich quer“ sind rund 25 Initiativen und Essener Verbände organisiert, darunter Parteien wie die SPD oder Grüne, Gewerkschaften, aber auch ultralinke Gruppierungen wie die MLPD.
„Wir lassen uns nicht einschüchtern“
Bernhard Trautvetter, Sprecher des Essener Friedensforums, nennt die Attacke auf Adelmann „einen Versuch, die antifaschistischen Kräfte in dieser Stadt einzuschüchtern.“ Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ kündigt im Namen Adelmanns an: „Wir lassen uns von dem feigen Angriff nicht einschüchtern und werden unsere Arbeit gegen rechte und rechtsradikale Kräfte in Essen abermals intensivieren.“