Essen. Kündigung der Marktstände auf der Kettwiger Straße entspreche nicht den Wünschen der Bürger, sagt SPD-Kandidat Kern. OB Kufen soll sich erklären.
Die SPD sieht die Kündigung der traditionellen Stände für Blumen, Obst und Imbiss-Food in der Innenstadt kritisch und hat Verständnis für den Protest geäußert, der in Internet-Netzwerken wie Facebook laut wurde. „Die allermeisten Essenerinnen und Essener können die Entscheidung nicht nachvollziehen. Für sie gehören die Stände seit Jahrzehnten zum Stadtbild und erfüllen eine wichtige Funktion sowohl für den Einkauf, als auch für die Belebung der Stadt“, erklärte Oliver Kern, OB-Kandidat der SPD.
SPD-Ratsfraktion trug die Entscheidung zu den Marktständen mit
Die Entscheidung ist Teil des Entwicklungskonzepts zur Essener Innenstadt, dem auch die SPD-Ratsfraktion im September zustimmte. Kern zufolge war die Kündigung der Stände zu diesem Zeitpunkt aber längst beschlossene Sache, die Stadtverwaltung habe den Vorgang in einer Anlage „versteckt“ - eine Wortwahl, die wohl entschuldigen soll, dass auch die SPD im Rat der Stadt das Entwicklungskonzept inklusive der Kündigungen mittrug. Das Echo auf das Vorhaben sei nun jedenfalls drastischer ausgefallen, als von der Stadt und der stadteigenen Essen Marketing-GmbH (EMG) erwartet, bemerkt Kern.
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Das Entwicklungskonzept, das bauliche Veränderungen auf zahlreichen Innenstadt-Plätzen und auf der Kettwiger Straße vorsieht, geht vor allem auf die Initiative der EMG zurück. Ziel ist es, die Innenstadt für die Bürger wieder attraktiver zu machen, auch Oberbürgermeister Thomas Kufen ist bei diesem Vorhaben stark engagiert. Die Bürger wollten den Stadtkern wieder als „emotionale Mitte“ erleben, erklärte der Geschäftsführer der EMG, Richard Röhrhoff, bei vielen Gelegenheiten. SPD-Kandidat Kern reizt das zum Spott: Mit der Kündigung der Stände „hat man indes nur eine Emotion genau in der Mitte getroffen: Nämlich die Wut der Essenerinnen und Essener“.
OB Kufen möge zur Kenntnis nehmen, dass seine Pläne unpopulär seien
Röhrhoff wolle das Desaster aber nichts selbst verantworten, sondern sei bemüht, den schwarzen Peter der Stadtverwaltung zuzuschieben. kritisiert die SPD. OB Thomas Kufen, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der EMG ist, sei aufgerufen, hier für Klarheit zu sorgen. „Vor allem aber muss er zur Kenntnis nehmen, dass die Pläne den Wünschen zahlreicher Bürgerinnen und Bürger diametral entgegenlaufen.“
Falls dies ein Vorgeschmack auf die weitere Innenstadtentwicklung sei, seien die Bürger bereits verprellt, bevor es richtig losgegangen ist. „Eine Innenstadtentwicklung gegen die Interessen der Menschen ist jedenfalls zum Scheitern verurteilt“, so Kern.